... damals, als ich 1975, mit 14 also, in einem spd/gewerkschaftsseminar "Lohn, Preis, Profit" (siehe auch dkp-darmstadt) studiert habe. danach komplett solipsistischer abonnent von "avanti", einer merkwürdigen post-apo und prä-grünen zeitschrift der "undogmatischen linken", hg. von klaus-rainer röhl, auch konkret-erfinder, meinhof-ehemann und heute rechter renegat (hintergrund). wie ich heute staunend feststellte, befand ich mich damit im gedanklichen dunstkreis des künftigen postapo-nationalismus. davon habe ich nichts gemerkt, goutierte aber die damals ("k-gruppen") durchaus nicht selbstverständliche ablehnung real existierender kommunismen. irgendwann wurde aus dem wirren "avanti", wo herbert marcuse und rudolf bahro und ich glaube auch rudi dutschke schrieben, dann übergangslos und sozialisationstechnisch passend "das da / avanti", mit vielen nackten mädchen ("sexuelle revolution") zwischen den weltfernen links-essays. was ich gut fand, da ich ja nichts dafür konnte und die zeitschrift immer noch im neutralen braunen umschlag kam. nach "das da" dann "sounds" (etwa 1978?). 1979 dann auch hier die wende von altem paradigma (westcoast 1969) zum neuen paradigma (london / new york 1977 ff.) untergrund-pop ersetzte linke politik-theorie vollständig, was kulturhistorisch viel näher lag, als ich wiederum gemerkt habe:
Also meine Position war damals, im Gegensatz, die kulturindustrielle Verblendung durchbricht man gerade nicht, wenn man versucht, sie zu durchbrechen, in dem man versucht die Wahrheit zu sagen, sondern in dem man den Verblendungszusammenhang aufgreift, den Produktzusammenhang aufgreift und damit arbeitet und gegen das sich richtet was es ist. (Diederich Diederichsen)
(p.s. rudi-dutschke-straße d. war/ist ein echtes idol, aber let's face it: er sah gut aus, ein großartiger performer, das leidenschaftlich-heisere äußern unverständlicher sätze voll cooler abstraktionen, aber als denker komplett zu vergessen. tatsächlich wollte er als teenager ja radio-sportreporter werden.)
Also meine Position war damals, im Gegensatz, die kulturindustrielle Verblendung durchbricht man gerade nicht, wenn man versucht, sie zu durchbrechen, in dem man versucht die Wahrheit zu sagen, sondern in dem man den Verblendungszusammenhang aufgreift, den Produktzusammenhang aufgreift und damit arbeitet und gegen das sich richtet was es ist. (Diederich Diederichsen)
(p.s. rudi-dutschke-straße d. war/ist ein echtes idol, aber let's face it: er sah gut aus, ein großartiger performer, das leidenschaftlich-heisere äußern unverständlicher sätze voll cooler abstraktionen, aber als denker komplett zu vergessen. tatsächlich wollte er als teenager ja radio-sportreporter werden.)
jurijmlotman - am Sonntag, 1. Mai 2005, 13:18 - Rubrik: die spd neu erfinden