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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... "Wir sehen, und dieser Tatbestand amüsiert uns: In Hinsicht auf die Vergangenheit unterliegen wir einer Art von Vorurteil. Uns will nämlich scheinen, dass Vergangenes wirklicher als zukünftiges ist. Folgerichtig betrachten wir uns selbst, die Welt überhaupt als Ergebnis einer genau zu verfolgenden Geschichte, in der Weise etwa: Erst war A, dann kam B hinzu, es wurde C. Wir glauben, die Vergangenheit definiere uns. Wir glauben, auf unser Gedächtnis gestützt, im Vergangenen Gewissheiten zu besitzen, die unserem Jetzt Halt verleihen. Doch das ist nur ein Wunsch."
        

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