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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
dieses blog könnte ja auch ein container sein für anderswo gemachte anmerkungen, die nur als "kommentar" entstehen können, aber eigentlich wichtiger als die haupteinträge sind. ich habe sonst eigentlich oft das gefühl, völlig leer zu sein und nichts zu wissen bzw. immer das selbe alte zeug umzuwälzen. es braucht conversation, call and response.

ich rette das also mal in meinen deutschsprachigen lifestream, so weit er um literatur /aging of pop / zeitgeistgeschichte kreist:

(#) "abschreiben ist gut, weil ... weil ich sehr viel abgeschrieben, d.h. exzerpiert habe, und weil das künstlich verlangsamt, was gut ist, und erlaubt dass man im rhythmus der abschrift mit- und weiterdenkt, was besser ist als zu denken ohne den zwang der abschrift. weil ich beim drüberlesen immer schon denke, ist eh nicht so wichtig. weil man, besser gesagt ich, auch erst durch abschreiben von schlüsselstellen ein wirklich intensives verhältnis zum abgeschriebenen bekommt, auch und gerade dann, wenn es auf den ersten blick nur gerade eben 'irgendwie signifikant' erschienen ist. hat etwas mittelaltermäßiges, diese übung. dass das wohl ausstirbt, bedauere ich eigentlich. obwohl, vielleicht machen es die leute künftig ja gerade drum.
...
zerfranst und schlampig bin ich selber. aber gerade da -- jedenfalls ich kann ja eigentlich nur dann denken, wenn ich andere bausteine prüfe, verändere, neu zusammensetze. und so eben auch literaturwissenschaft. auch ein grund, warum mein bloggen (und die blogosphäre selbst) immer am besten als meta-maschine funktioniert, mit dem bereits woanders von dir erwähnten spielgeld, was eben menschen (und deren positionen) sein können, wie "blumenau", "foucault" und so, aber auch metaphern, buzzwords, micro-stories, theorie-headlines, seltsame sich fsthakende zusammenstellungen von inkommensurablem, usw."
...
assotsiationsklimbim meinte am 13. Nov, 23:10:
"oft das gefühl, völlig leer zu sein": he's a liquid eben. geht mir aber eben auch immer so, es braucht halt eben input. und wenn es nur dazu ist, zu wissen, dass die anderen doch nicht recht haben. 
jurijmlotman antwortete am 14. Nov, 19:33:
-- "nur dazu ist, zu wissen, dass die anderen doch nicht recht haben":
ja, widersprechen konnte ich immer ganz gut (nur bei gedachten sachen allerdings). ohne widerspruch fällt mir wenig ein. dann baue ich immer nur mit den allereinfachsten bausteinen immer wieder neu die simpelsten dinge auf, weil ich ja im grunde immer nie etwas so richtig verstehe.

ich hatte damals, 1983 oder so, einer seminararbeit mal ein zitat von Goethe vorausgesetzt, das ich bei dem Historiker gefunden hatte, um den es da ging. sinngemäß: Man müsse das Fehlerhafte eben doch, um die Fehler wissend, als Werk abschließen, sich tröstend damit, dass das andere Zeug so ärgerlich schlecht ist.
(sehr viel besser formuliert, naturgemäß) 
jurijmlotman antwortete am 14. Nov, 19:34:
he's a liquid (da habe ich mir nie eine konkrete aussage dazu vorgestellt)
we're so pretty, oh so pretty vacant, but we don't care (war immer schon mein lieblings-slogan von Sex Pistols, wobei natürlich das "we" überhaupt nicht zutraf) 
assotsiationsklimbim antwortete am 16. Nov, 12:37:
also das zitat hätte ich auch gerne statt dem derzeit über meiner diplomarbeit stehenden: „popular culture no longer applies to me” 
        

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