... alter eintrag, hierher re-blogged zur weiterarbeit, von mediatope, das ja jetzt englisch und media ist. hier hingegen gehts ja um pop, gelegentlich.
"family disco
ob pop lebt? der ort, das nachzuprüfen, ist die TUI-family disco (all inclusive).dort hat man:
(1) meine glückliche 7jährige tochter hüpft linkisch zur langnese-eis-hymne auf deutsch: "ein eis muss dabei sein", gesungen von der immer gleichen streberhaften "ich bin ein casting-soap-star"-mädchenstimme. (aber ihre erste lieblingsband ist immer noch XTC, die sie auf einer alten auto-MC entdeckt hat.)
(2) animateur-pop. mediterranea als antwort auf "california" - blondierte idiotische hüpfgirls und muskelboys, die abends zu 80er-jahre-popmusical-playback den sexy-tanz tun. das armageddon.
(3) kids on stage: einmal in der woche ist das TUI-hoteltheater voll, weil die schwäbischen mamas (t-shirt: "US army girl squad) und papas (t-shirt: "marilyn manson") zuschauen, wie die (überwiegend) töchter die mini-playback-show machen. das grauen. das schmerzhafte gefühl für peinlichkeit ist mir seit meiner teen-zeit geblieben.
(4) schon, aber: pop lebt eben doch, auch unter diesen entsetzlichen und grotesken umständen.
(4a) obwohl die teenies so unbemittelt aussehen, wie sie immer aussahen, gibt es eben doch reste des eingeborenen teenie-pop-gefühls. die teenage-queens, die natürlich extrem peinlich, aber wenigstens sympathisch dilettantisch sexytanzen, suchen sich nicht britney und christina, no angels und pre-luders aus, sondern, immerhin, sugababes und beyoncé. dieser beyoncé-hit ist, wie ich nach langem widerstand einräumen muss, guter pop. und die sugababes klingen für meine ohren zwar so grausig wie alle anderen, aber sie haben das gewisse irgendetwas, diesen arroganten teenie-stil, der eine mitgift von mutter natur ist für ein paar vertreter jeder generation, die das selbst nie begreifen.
(4b) und eine 12jährige tänzerin aus der zweiten reihe bei einem hiphop-playback hinter dem doofen 13jährigen, der ungeschickt macho-posen zum porno-text nachahmt (süß, flüstern die omas). ein sportiver tanzstil zwischen disco und pogo-armschwenken, ohne jedes popowackeln. keiner hat es gesehen, aber es war richtig gut."
"family disco
ob pop lebt? der ort, das nachzuprüfen, ist die TUI-family disco (all inclusive).dort hat man:
(1) meine glückliche 7jährige tochter hüpft linkisch zur langnese-eis-hymne auf deutsch: "ein eis muss dabei sein", gesungen von der immer gleichen streberhaften "ich bin ein casting-soap-star"-mädchenstimme. (aber ihre erste lieblingsband ist immer noch XTC, die sie auf einer alten auto-MC entdeckt hat.)
(2) animateur-pop. mediterranea als antwort auf "california" - blondierte idiotische hüpfgirls und muskelboys, die abends zu 80er-jahre-popmusical-playback den sexy-tanz tun. das armageddon.
(3) kids on stage: einmal in der woche ist das TUI-hoteltheater voll, weil die schwäbischen mamas (t-shirt: "US army girl squad) und papas (t-shirt: "marilyn manson") zuschauen, wie die (überwiegend) töchter die mini-playback-show machen. das grauen. das schmerzhafte gefühl für peinlichkeit ist mir seit meiner teen-zeit geblieben.
(4) schon, aber: pop lebt eben doch, auch unter diesen entsetzlichen und grotesken umständen.
(4a) obwohl die teenies so unbemittelt aussehen, wie sie immer aussahen, gibt es eben doch reste des eingeborenen teenie-pop-gefühls. die teenage-queens, die natürlich extrem peinlich, aber wenigstens sympathisch dilettantisch sexytanzen, suchen sich nicht britney und christina, no angels und pre-luders aus, sondern, immerhin, sugababes und beyoncé. dieser beyoncé-hit ist, wie ich nach langem widerstand einräumen muss, guter pop. und die sugababes klingen für meine ohren zwar so grausig wie alle anderen, aber sie haben das gewisse irgendetwas, diesen arroganten teenie-stil, der eine mitgift von mutter natur ist für ein paar vertreter jeder generation, die das selbst nie begreifen.
(4b) und eine 12jährige tänzerin aus der zweiten reihe bei einem hiphop-playback hinter dem doofen 13jährigen, der ungeschickt macho-posen zum porno-text nachahmt (süß, flüstern die omas). ein sportiver tanzstil zwischen disco und pogo-armschwenken, ohne jedes popowackeln. keiner hat es gesehen, aber es war richtig gut."
jurijmlotman - am Sonntag, 20. November 2005, 00:23 - Rubrik: aging of pop