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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... versierte Web20erin laut SZ. aber eigentlich fand ich die kurzinhaltsangabe im radio zum siegertext ja abschreckend. so kunststückhaft. malorama via assotsiationsklimbim:

"und überhaupt finden ja alle zur zeit “befindlichkeit” ganz schrecklich [warum eigentlich? hey! ich mag befindlichkeit! ich möchte mir keinen von mir geschätzten roman ohne befindlichkeiten vorstellen. das problematische an befindlichkeiten ist nicht die befindlichkeit an sich, sondern die von den wenigsten autoren beherrschte literarische beschreibung derselben, ohne ins pathetisch-langweilig-vorhersehbare abzurutschen.]"

guter punkt: die zweischneidigkeit von befindlichkeitsliteratur. vielleicht aber die falsche opposition? befindlichkeit als etwas, das einen text existenziell grundiert, ist notwendig. eher so etwas wie weinbergers voice. problem ist ja immer dann, wenn befindlichkeit nicht werkzeug und waffe der erkenntnis ist und sich also nicht auf etwas anderes richtet. auch die beherrschte "literarische beschreibung derselben" wäre also nichts gutes.
assotsiationsklimbim meinte am 28. Jun, 15:09:
mein problem an befindlichkeit ist ja, dass sie andererseits auch ein böses totschlagargument gegen die errungenschaften/texte/sprechweisen ist, die wir eben schätzen, dass gegen deren schläue/erkenntnis/welthältigkeit eingewandt wird, es fehle da aber bitte die wärme/menschlichkeit/befindlichkeit (knapp gesagt: befindlichkeit ist immer noch hippiescheiß.). der punkt von "befindlichkeit als auf etwas gerichtetes" macht aber wieder völlig sinn. der passigtext ist dann auch so merkwürdig zwischen zwar völlig richtig aber auch sehr egal. es ist alles sehr verwirrend. 
Gregor Keuschnig meinte am 28. Jun, 15:34:
Statt "Kurzinhaltsangabe"
kann man's auch einfach lesen
jurijmlotman antwortete am 30. Jun, 00:49:
ja, gemacht.
ich mag die art zu sprechen, ich finde den text tatsächlich überflüssig.
ein kunststückchen halt. erinnerte mich sehr (!) entfernt anfangs an Der Bau von kafka, das ich jetzt gern lesen würde. 
goncourt meinte am 18. Jul, 10:45:
Befindlichkeit ist ja auch ein sehr biegsames Wort - von "falscher Opposition" zu sprechen trifft das schon sehr gut. Wenn man etwa an Texte der sogenannten "Neuen Subjektivität" (auch so eine hilflose Bezeichnung) denkt, Nicolas Born z.B. - da stellte sich die eigentliche Opposition eher zwischen "Impressionismus" und "Concetto" (bei Born kann man sehr schön sehen, wie das eben kein Impressionismus ist) - ich glaube, dass unter "Befindlichkeit", wenn sie denn polemisch gemeint ist, sehr verschiedene Aspekte (Subjektivität, Innerlichkeit, Impressionen, man könnte auch Pseudo-Existenzialismen nehmen, auf die dann mit Pseudo-Kafka geantwortet wird) zusammengefaßt werden, um das so ein bißchen als Pubertätslevel zu karikieren. 
        

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