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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
Die ‚Rettung’ des letzten nicht-entfremdeten Restes von Subjektivität setzt die Möglichkeit authentischer ‚Erfahrungen’ voraus, die es in der außerliterarischen Welt aber der eigenen Prämisse zufolge nicht mehr gibt.

Als letzter Rest solchen authentischen, ‚offenen’ Lebens erweist sich so paradoxerweise das Schreiben, das ja eigentlich gerade Leben im Sinne einer sinnlichen Teilhabe an der Welt zumindest für die Dauer des Schreibaktes verhindert.

Das solipsistische Geschäft des Schreibens wird zum Inbegriff wahren Lebens durch doppelte Negation im Sinne Adornos: Im ‚falschen Leben’ ist Teilnahme gleichbedeutend mit emphatischem Nicht-Leben.

Indem ‚das Schreiben’ (ein erst jetzt [seit ca. 1950] emphatisch formulierter und geläufiger Ausdruck’) das entfremdete Leben verfremdet und so als entfremdet erst kenntlich macht, ist es mindestens Stellvertreter und letzter Rest ‚richtigen’, d.h. authentischen und emphatisch subjektiven Lebens.
        

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