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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... das nervige Second Life-getue hat, glaube ich, den grund, dass der dümmere teil der welt da draußen eine anschauliche und greifbare metapher sucht für die ganz normale allgegenwärtige, ungreifbare und verunsichernde vermischung von "wirklicher wirklichkeit" und webwirklichkeit. wo doch gerade die schmutzigen übergangszonen das interessanteste sind.

wie in Matrix: die absurde SF-story mit den brains-in-a-vat als eine metapher für die tatsächliche medienmischzone, in der die eigentlich faszinierenden geschehnisse spielen, und diese virtuelle "mischwirklichkeit" ist ja vom über-computer aus altem medienmaterial zusammengemischt (kinofilme, fernsehen, home-videos?). weswegen sie so zeitlos wirkt, als hätte man sie schon x-mal gesehen. und weshalb die eigentliche story keineswegs von befreiung zum authentischen körper handelt, sondern davon, dass es am tollsten ist, immer neu in diese angebliche pseudowelt einzudringen, dort randfigur und guerillero/a zu sein.
        

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