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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
goetz' versuch am eigenen leib besteht ja auch darin, dass er sich seine semiotischen welten künstlich konstruiert: welchen semen setze ich mich täglich aus? so wie das jeder von uns tut, ob bewusst oder nicht. (und literatur-menschen sind eben solche, die als gestrandete fische befremdet auf den lebensstrom schauen und hilfskonstruktionen bauen.)

im augenblick eben: berliner theater, dazu mit leib-und-leben-einsatz tägliches studieren der staatsbürokratie (frank steinmeier), mit luhmannistischer polemik gegen die ausgelutschten sprachspiele der hohlgewordenen deutschen medien: ob taz, ob bild, auch sz - keine kraft mehr darin, völlig unabhängig vom (nicht-)einverstandensein mit der message.

mir ist diese welt-konstruktion ja sehr fremd, in 2007. internet scheint da keine rolle zu spielen, wie generell im deutschen diskurs. in allen deutschen diskursen. komplett unbegriffen. die BRD-Kultur ist jetzt schon vergangenes jahrhundert, wie Großbritannien jahrzehntelang eine museale ruine war von 19.jhd schwerindustrie und 19.jhd kolonialmacht.

synonym für schriftsteller/literatur: stellvertretend für uns das semantische kreuz der welt auf sich nehmend. sich als sprachsensibler außenseiter berliner staatsbürokratie antun: eine unangenehme arbeit, aber jemand muss sie tun. und journalisten tun es nicht, auch nicht die guten, weil sie nicht befremdet genug hinschauen.

wenn man die definition für literatur benutzt, ist sofort klar, welche gern gelesenen texte komplett irrelevant sind. auch maxim billers shortstories, zum beispiel, der ganze blöde post-popkulturelle poetische neorealismus ...

trozdem irritation, dass goetz auf diese weise im gestern lebt. ich weiß nicht, ob frank steinmeiers luhmann-bürokratismus außer polemischem kontrast irgendwelche erkenntnisse birgt. und junge fortsetzer des großen erkenntnisexperiments sehe ich gerade nicht.
        

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