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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
erstaunt, wie sehr Handkes "diaristische notizen" für mich durch die stimme gewinnen, oder überhaupt erst als projekt unmittelbar verständlich sind. wobei diese große stimme eben erst aus text neu gewonnen wird. aus text, der die realwelt des dauernd weltreisenden zum anlaß für notizen benutzt, die würdevolle augenblicke festhalten, oder eher, sie immer aus irgendwelchem material erst herstellen, für die textwelt, nicht für die reale körperwelt.

wiederholbarkeit und objektivierung: dass die stimme selbst dadurch, dass ich die stelle nochmal hören kann, texthaft ist, und trotzdem ganz anders. was wäre, wenn die nicht gespeicherte stimme stattdessen immer sofort spurlos verhallen würde. (wie bei autorenlesungen? aber dort habe ich solche stimm-epiphanien eigentlich fast nie gehabt, d.h. ein wenig vielleicht bei rosei, und das waren ja auch "reisenotizen".)

(wie der seltsame effekt damals bei dem halbstündigen zapping-videoband: dieselben fetzen nochmals sehen, und feststellen, wie sehr jedes sinnlose detail als text gespeichert ist, irgendsoein schwimmwettbewerb, oder die namenlose US-serie in der irgendwelche frauen am lagerfeuer über eheprobleme sprachen.)

dass ich eigentlich einen größeren goetz'schen notizen-text, der so handkisch verfremdet und abstrahierend auf die zivilisatorisch-medialen mikro-ereignisse reagiert, momente von text-würde daraus gewinnt, sehr gern lesen würde. in den besten momenten von "Klage" ist das ja so.
        

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