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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... … hat ein erstaunlich gutes Buch geschrieben. Einschließlich gerade auch des späten Kapitels aus den 80ern. Es handelt nur von Musik. Es zeigt, wie es Dylan, bei aller virtuos-egozentrischen Selbstinszenierung, niemals bloß um das lässige Spiel mit Formen und Worten ging. Immer nur um den Kern, d.h. um „den Song“: Stimme, Text, Musik, das einfachste und unbegreiflichste Wunderwerk, aus brüchigen Fragmenten und Versatzstücken immer neu alchemistisch zur Erscheinung gebracht nach dem Muster des wildwüchsigen „Folk“ der frühen Schallplattenzeit, beschworen mit der Intensität des frühen Rock’n’Roll aus den Sun Studios, und immer nur für Augenblicke. So wie z.B. in diesen beiden aufnahmen erahnbar, um ein fast beliebiges Beispiel zu nehmen.

Die allermeisten Platten sind deshalb immer nur Spuren von leicht schlampigen Versuchsanordnungen, ein paar Musiker zusammentrommeln und schauen, ob etwas passiert. Oft genug passiert es dann. Dann ist der Song wieder verweht und kann nie wieder so klingen wie dieses eine Mal, aber weiterwirken und andere Songs erzeugen.

Dylan selbst zitiert da irgendwann das großartige Buch von Greil Marcus über die Wurzeln seines Werks im anarchischen Außenseiter-„Folk“ („Invisible republic“), das ihm vermutlich selbst erst so richtig erklärt hat, was er da eigentlich immer gemacht und zustande gebracht hat.

greilticket
(Plan: In dieses Blog gelegentlich ein paar der atemlos-enthusiastischen und dabei doch hyperrealistisch-präzise ein Musikstück beschreibenden Marcus-Texte abtippen. Unvergessliche Beschreibungen auch von Anarchy in the UK und Jonathan Richmans Roadrunner … )
        

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