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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
Adam Soboczynki in DIE ZEIT. Lohnt nicht die allgemeine Aufregung, eher amüsant. Ist hier jemand schon mal aufgefallen, wie bewusst der Artikel "alte Intellektuellen-Sprache" verwendet? Preziöse Genitive und indirekte Rede satt.

"Jedem, der wachen Auges durch das Internet streift" ... "gegen den störrischen, nicht restlos absorbierbaren Intellektuellen, der sich einst seines Einzelgängertums rühmen durfte und als freier Autor oder Journalist sein Auskommen fand" ... "Man geht indes fehl, den Intellektuellen als bildungshuberischen Besitzstandswahrer aufzufassen" ... "Laienkultur, die sich ihrer Unbedarftheit rühmt" ... "Der Intellektuelle wird untertauchen wie der Taucher in die Tiefe, er wird Internetrandzonen bewohnen, Foren, die nur von seinesgleichen aufgesucht werden. ... Jedoch als der, der er bislang war, Störenfried des Konsenses, Vermittler von Wissensbeständen, Korrektiv des Staats, wird er verschwinden. Seine Spur ist eine, die bald schon Wellen glätten."

Ja mei. Allein, Empörung ist hier fehl am Platze (sic!). Das ist das öffentliche Sich-für-anachronistisch-Erklären des Schöngeists, bewusst und freiwillig. Aus dem Geist der Inneren Emigration. Völlig harmlos, muss man nicht ernst nehmen. Kein Wunder, dass er Ortega y Gasset von 1940 zitiert :) Mit "intellektuell sein" hat das natürlich nichts zu tun.

Intellektuell sein heißt dahin zu gehen, wo es weh tut. Sich schmutzig machen. Sich selbst verletzen. Gut, dass diese Kultur der geistreichen Attitüde versinkt. Schon versunken ist.
        

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