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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... ich muss das hier so festhalten, ist eine großartige sache. die mangelnde coolness des unternehmens ergibt sich rein daraus, dass es alte säcke machen, mit penetrantem alte-säcke-sachverstand, an der schaltstelle des feuilletonistischen systems. was ich mit 22 vermutlich auch gehasst hätte.

genau jetzt habe ich mir auch erst das schöne "31 songs" von nick hornby gekauft. (JEDER pop-schreiber sollte ein solches buch schreiben: das ergäbe dann ein neues eigenes text-genre.) das einzige was an SZ stört ist, dass die komplementäre hälfte fehlt: der tages-pop im gegensatz zu dem, "was bleibt". was damals unerhört oder perfekt war, und was ernste folgen hatte, E-musik also, mindestens im rückblick. erkenntnis und verbreitend, das leben verbessernd.

vermutlich ab heute hunderte private listen in der blogosphere. schade dass podcasting noch nicht ganz so weit ist ... das müsste regelrechte geschmacksrevolutionen auslösen.
assotsiationsklimbim meinte am 13. Jun, 10:22:
ich finde ja die mangelnde coolness ergibt sich erstens einfach aus allem und zweitens aus dem unterfangen selbst, ganz egal, wer das macht, kann nur quatsch rauskommen. aber egal, meine meinung ist bekannt und ich will mich auch gar nicht noch mehr ärgern als eh schon. (dass es natürlich ein herrliches referenzobjekt zum drumrumstreiten und gegenlisten aufstellen ist, will ich auch gar nicht bestreiten, kann es aber natürlich offiziell nicht zugeben, weil dann nicht mehr alles dran schlecht wäre.)

den hornby hatte ich neulich auch schon in der hand, aber dann doch gedacht, nee, lieber mal nicht nur popmusik, sondern auch was vernünftiges lesen. (und in folge gar nichts gekauft) 
jurijmlotman antwortete am 13. Jun, 11:40:
was ich nicht ...
... verstehe, ist ja, warum dann 100-peinliche-plattencover-listen gut sind, die ich genau auf die beschriebene weise blöd-aber-gut finde wie oben gesagt, während für mich ja JEDE, wirklich jede 1000 songs aus 50 jahren liste GUT wäre. auch TIME LIFE, auch BILD-diskothek. sogar FOCUS-diskothek (obwohl ich da erst mal schlucken muss). und die SZ leute tun da ja richtig GUTE musik drauf, das sollte man nicht zu geringschätzen.

hornby: meine frau liest das buch gerade völlig begeistert, obwohl sie noch weniger songs kennt als ich und im unterschied zu mir noch nicht mal von den meisten artists gehört hat. muss also literatur sein. (ist es.) 
assotsiationsklimbim antwortete am 14. Jun, 10:11:
die kracht-liste ist was ganz anderes, das ist unverbindliches reden-über-pop. wie weit das gut, erkenntnisfördernd oder originell oder sonstwas ist, kann man noch diskutieren, aber es ist vor allem nicht weiter schlimm. (und wenn es gut ist, ist es auch ohne dass man die musik kennt zumindest unterhaltsam, siehe hornby)

die sz-liste ist ihren gehabe nach eine definitorische wir-wissen-wies-wirklich-war-liste.(1) (oder besser: und wenn es anders war, wird es durch unsere geschichtesschreibung so), die man noch dazu kaufen muss. das ist was anderes und finde ich unsympathisch. wenn man die sz-liste auch nur als beliebige liste liest, ok, dann kann man drüber streiten, aber das habe ich auch nie angreifen wollen.

(1) wobei ich ihnen eh gerne glaube, dass die es schon wissen. drum gehts mir aber nicht. 
jurijmlotman meinte am 14. Jun, 22:31:
so erklärt ...
... muss ich das so stehen lassen. und es trotzdem kaufen. muss halt. 
        

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