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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... Links sein heißt, sagt Nobbio, an der Forderung der GLEICHHEIT festzuhalten. Und wahr ist, dass Akzeptieren von Ungleichheit jedenfalls nicht-links ist. Allerdings ist gerade „GLEICHHEIT“ ein notorisch unklarer und irreführender Begriff. (5a) GLEICHHEIT bedeutet auf der einen Seite (offensiv), in die Forderung nach Verwirklichung der menschlichen Möglichkeiten ALLE einzuschließen (was im übrigen auch deshalb gut ist, weil es automatisch zu permanenter Unzufriedenheit und Kulturrevolution führen muss). (5b) Und Gleichheit bedeutet auf der anderen Seite (defensiv), so etwas wie einen sozio-kulturellen SPIELRAUM immer neu herzustellen, der maximale Vielfalt und maximale Interaktion ermöglich, der viele Teil-Spielräume umfasst, und der allen Spielern die Möglichkeit gibt, so gleich zu sein wie Teilnehmer an einer Sportart bzw. Teilnehmer verschiedener Sportarten eben „gleich“ sind (ausgewiesen durch das neutrale Trikot). „Gleich“ sein heißt hier, die Gnade zu erfahren, nicht an seiner Herkunft gemessen zu werden. Dass man sie gleichwohl immer mitschleppt, ist wahr (siehe 5a). Niemand behauptet, dass die Forderung nach Gleichheit einen nicht-widersprüchlichen Zustand herstellt.
jurijmlotman meinte am 29. Jul, 15:26:
widersprüche ...
... gerade auch selbstwidersprüche, bewusst machen und offensiv nach außen kehren. widerspruchslosigkeit ist nicht-links. (= Materialien zu einer neuen Dialektik #2?) 
        

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