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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... oder genau nicht, wie don dahlmann meint? kommentar von raspe.

beides: sie sind das, was den historischen "popliteratur"-hype (1995-2001) abgelöst hat, und sie sind die fortsetzung des großen projekts "popliteratur", das im deutschsprachigen raum halt doch mit brinkmann und handke beginnt (mit fichte kann ich persönlich nicht so viel anfangen).

so sehr ich also verstehe, dass man nicht "popliterat" geschimpft werden will: die literaturgeschichte wird das so sehen. da sorge ich noch dafür. und mit zeitgenössischen schubladenbegriffen ist das ja immer so: keiner will dazu gehören, und hinterher gibt es eine analytische version davon. wie im fall "neue sachlichkeit", "neue subjektivität" usw. alles sinnvolle begriffe.
andreaffm meinte am 3. Nov, 12:40:
lieber herr lotman,

das ist ja doch eine hochinteressante diskussion, da schalte ich mich glatt mal ein. natürlich möchte auch ich reflexartig abstreiten, daß blogs popliteratur sind, weil ich mir diese tüte nicht überstülpen lassen möchte.

zugegeben, auf den ersten blick sieht alles nach pop aus: diese subjektivität, dieses mediale dauernd, dieses fragmentarische. manchmal auch: die pose, der gestus.

was ich mich aber doch frage: was unterscheidet das blog vom (klassischen) tagebuch? was hat der dahlmann, was der lichtenberg nicht hat? eigentlich nur das, was das medium ihm erlaubt: bilder und links und eine schnell reagierende öffentlichkeit, die die kommentare vollschreibt. machen die gegebenheiten des mediums schon das poppige aus? (auf jeden fall machen sie das bloggige aus.)

so wie die popliteratur ein bestandteil der popkultur ist, sind auch blogs ein bestandteil davon: klar, die nachbarschaft färbt ab, die zeitgenossenschaft ebenfalls. wer heute ein (öffentliches) tagebuch führt und den medienbezug wegläßt, kann nicht ehrlich sein, kann nur unvollständig sein. weil einfach jeder sich übers fernsehprogramm aufregt, ohne dabei pop zu sein.

das problem mit der pop-tüte ist, daß sie so groß ist, daß alles irgendwie reinpaßt. es kann aber doch nicht sein, daß man die so mit der twoday-anmeldung überreicht bekommt: da, nimm, alles was du fortan schreibst, ist jetzt pop, weil es blog ist. ich denke, da müßte man sich mal die mühe machen, die einzelnen publikationen zu prüfen. blog ist sehr heterogen und zuallererst mal ein redaktionssystem und nichts weiter.

dazu kommt die problematik, daß blog ein phänomen ist, das zuerst in den usa aufkam. nun, wie halten es die amerikaner mit der popliteratur? oder betrachten wir die deutschen blogs unabhängig von den transatlantischen einflüssen - was m.e. nicht ganz legitim ist?

ich erwarte gespannt Ihre ausführungen zum thema und grüße aus frankfurt
andrea diener 
jurijmlotman antwortete am 3. Nov, 22:37:
antwort ...
... ist zu lang geworden und wurde posting. siehe dort. 
        

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