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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... noch mal kurz verspätet festhalten: dass es nämlich schon ein überraschend guter film war, (1) vor allem wegen der stadt-und-wohnungskultur-bilder im ersten teil, und (2) schon auch wegen den schauspielern als solchen, d.h. als typen. dass der inhalt genervt hat, wenn man ihn ganz ernst genommen hätte: die politik, das jules-und-jim-ding. aber dann auch wieder nicht, weil genau so flach ja gedacht und geredet und gelebt wird und die figuren trotzdem eine würde haben dürfen. trotzdem ende enttäuschend und verläppert.

vgl. Kilb: der Film kippe nach etwa eineinhalb Stunden "für kurze Zeit ins Burleske", und von da an finde er "nie mehr ganz zu dem Ernst und der Präzision, mit denen er begonnen hat, zurück". Dieser "komödiantische Effekt, mit dem er an ein neudeutsches Genre andockt, dessen fette Jahre längst vorbei sind", sei störend, aber trotzdem sei Die fetten Jahre sind vorbei ein" schöner Film".
creekpeople meinte am 25. Dez, 17:59:
Form vs. Inhalt
Das Beste an dem Film war wahrscheinlich, dass er seinen Erfolg genau jenen inhaltsleeren Slogans und Parolen verdankt, deren Gültigkeit für die heutige Zeit er ja selbst anzweifelt. Insofern zwar vielleicht kein wirklich guter Film, aber einer, über den man nachdenken kann. 
jurijmlotman antwortete am 26. Dez, 20:55:
ja, aber ...
... das stimmt schon, aber ich würde doch sagen: die slogans sind nicht einfach reproduziert, sondern in einen merkwürdigen erkenntnisförderneden artifiziellen raum gestellt (eben auch durch die ästhetik), weder satirisch ausgestellt noch einfach identifikatorisch vorgebetet. und das reicht m.e., um "guter film" dazu zu sagen. gilt aber eigentlich nur für den ersten städtischen teil, wo interessanter weise ja auch die ästhetik so viel besser war. der zweite teil war nicht unsympathisch, aber in jeder beziehung punktlos. nach den ersten 60 oder so minuten hätte der film sogar noch großartig werden können, kommt mir vor. aber da hätte das eigentliche erst noch kommen müssen. was auch immer das hätte sein können. 
        

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