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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
… die ja mein Leben bis vor 5 Jahren bestimmt hat. Immerhin habilitiert in deutscher Literaturgeschichte, ist es ja so, dass ich gar kein Literaturliebhaber bin. Ich verdanke der Literatur nicht viele schöne Leseerlebnisse. Ich wollte eigentlich auch gar keine, nachdem ich die erste pubertäre Sucht nach literarisch erzeugter kühler Melancholie überwunden hatte. Die war aber schon schön.

Eigentlich musste ich mich immer zwingen, Literatur zu lesen, gegen einen vorauseilenden Überdruss. „Fiebrig“ habe ich eher Musik gehört, ein paar wenige Filme gesehen und sogar Theorie gelesen. Wobei immer klar war, dass gelungene Literatur schon das Größte wäre. Aus Literatur (auch aus unperfekter) kann man ja am allermeisten darüber lernen, wie „die Wirklichkeit“ gebaut ist, viel mehr als aus „Geschichte“, was ich zuerst studiert habe, ganz zu schweigen von Psychologie oder gar Naturwissenschaften.

Ich bringe glaube ich kaum zehn Texte zusammen, die ich einmal emphatisch als irgendwie perfekt erlebt habe:

Don deLillo, Sieben Sekunden; Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften; Goethe, Werther; Richard Ford, Der Sportreporter; Michel Butor, Paris-Rom oder Die Modifikation; Ford Madox Ford, Die allertraurigste Geschichte; Graham Greene, Der stille Amerikaner; Andre Malraux, La Condition Humaine; Peter Rosei, Das schnelle Glück und ein paar kurze Texte (jedenfalls seinerzeit, als ich 20 war); Dashiell Hammett, Rote Ernte … mit historischer Distanz vielleicht noch Wilhelm Raabe, Stopfkuchen; 2,3 Erzählungen von Tieck und Achim von Arnim, Büchners Lenz natürlich …

Wichtiger als Einzeltexte fast die Schreib-Projekte: „Musil“, „deLillo“, „Goethe“, „Goetz“, mit Abstrichen „Kafka“ und „Brecht“ und „Heym“, mit noch ein paar Abstrichen auch „Brinkmann“, Frisch“, „Weiss“ (jeweils Tagebücher) und jeweils bis 1980 auch „Handke“ und „Rosei“. Außer Konkurrenz: „Dylan“.
        

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