... absoluter favorit ist, mäßig überraschend, 1958. sich rückwärts bewegen. ich mag wirklich nur voice & noise, intensität. keine musiker-musik, und schon gar keine geschmackvolle. die 1968 folge: positiv und zeitgeist-haltig die neuen ambitionierten soul-sachen: jerry butler, only the strong will survive; staple singers, long walk to D.C; james brown natürlich. der rest wirkt eher wirr und beliebig: es gibt kein rechtes bild. das liegt nicht an 1968, da bin ich ganz sicher, dass das kein wirres jahr war. vielleicht nerviger rock, aber nicht beliebig. da versagt scheint es der (mir natürlich ohnehin suspekte) penetrant geschmackvolle geschmack der heutigen eklektiker-ära, der dann aber 1958, ganz im gegensatz dazu, großartig triumphiert. da ist genialität: elvis, ivan, stagger lee, don gibson, johnny b. goode, howlin wolf, willie & the hand jive, aber auch das teenie-pop drama endless sleep.die 1993-folge: noch gar nicht gehört, die nervt mich schon, wenn ich die playlist lese. gut dass ich damals nicht jung war. gangsta-hiphop, grunge, björk, techno-goes-mainstream. was hätte man da nur gemacht? hans nieswands schön zu lesender begleit-essay überzeugt mich da auch nicht, inhaltlich. wäre ich 1968 gern jung gewesen? das habe ich mir dann ja später immer gewünscht, 1975/76. ja, schon wahrscheinlich: dylan hören, doors als sie gut waren, den soul hätte ich fürchte ich verpasst, aggressive sds-teach-ins und pariser mai, handke als er gut war, und brinkmann. wobei der roman zur zeit (heißer sommer, uwe timm) ja ein entsetzlich dröges, aber gerade darum authetisch wirkendes bild zeichnet.
jurijmlotman - am Sonntag, 10. Juli 2005, 23:08 - Rubrik: aging of pop