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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 

meta-blogging

...
Imagine a hideous monster created out of pieces of your friends and family, eyes of your wife, hands of your son, or a patch of skin from your daughter. The common practice of misquoting, rephrasing, or taking words out of context and reapplying in the blogosphere reminded me of Frankenstein.
[>>]

... bei einer ganz ganz anderen recherche auf dieses posting gestoßen, in dem ein webhead, dylan's chronicles zitierend, sein bloggen mit dessen herangehensweise an "folk" und musik überhaupt identifiziert:

There were a lot of better singers and better musicians around these places but there wasn't anybody close in nature to what I was doing. Folk songs were the way I explored the universe [...]

... He winked and seemed to mouth the phrase "You're making it come alive." Whether he really said it or not, it didn't matter. It's what I thought I heard him say that mattered, and I never forgot it. It was all the recognition and encouragement I would need for years to come. Sometimes that's all it takes, the kind of recognition that comes when you're doing the thing for the things's sake and you're on to something - it's just that nobody recognizes it yet.


blogosphere = folksphere = die invisible republic, von der der vor kurzem hier zitierte greil marcus sprach ... passt erstaunlich gut zur eben jetzt sehr intensiven metaweb-diskussion über "folksonomies": the soylent green of the 21st century.

… Tsunami als der ekstatisch erlebte Inbegriff des Hier-und-Jetzt, seit 9/11.

So wie 9/11 der digitale Kapitalismus, der architektonisch verkörpert-körperlose Non-Place schlechthin, auf einmal in Trümmer, Staub und Blut zerfiel, und wieder PLACE wurde, wobei zugleich merkwürdiger Weise das Verschwinden von Orten, Bauten, Menschen in der digitalen Welt zugleich auch noch einmal wiederholt und traumatisch gespiegelt wurde, weil dann ja eben doch ganz gespenstisch Riesengebäude und Menschenmenge AUF EINMAL WEG waren, Ground ZERO, als wäre sie nie da gewesen …

… so wiederholt sich das nun mit den URLAUBSPARADIESEN, den künstlichen Non-Places, die mitsamt den im Strand-Nirwana urlaubenden Menschen auf einmal weg sind: Hotels, Urlauber AUF EINMAL WEG.

Das macht ja den Reiz des Event aus: Dass man das medial erleben kann. 1000 vermisste Deutsche, Videos, Interviews, Blogs. 18monatiges Schnullerkind nach 1 Woche auf Luftmatratze gefunden. Ob es jetzt 50000 Indonesier mehr oder weniger sind, ist vergleichsweise egal. Die leben in einem anderen Raum und zählen nur als Masse. Und kaputte Hütten sind kaputte Hütten sind kaputte Hütten. Was soll man da schon sagen oder zeigen oder denken.

„Ein semantisches Erdbeben. Und in den Blogs rollt der/die/das semantische Tsunami …“

(Diese Feststellung ist ja selbst schon, obwohl wahr, gleichwohl widerlich: Haraldschmidtmäßig oder christiankrachtmäßig oder stefanraabmäßig, immer neu aus der Sicht des medienversierten Besserwissers einverständnisheischend die „Betroffenheit“ der „Dummies da draußen“ verspottend, wobei die allerschlimmsten Dummies ja die selbstgerechten und dauerironischen Mediendummies selbst sind. Also muss man hier Ironie und Medien-Reflexion immer als Selbstverletzung verstehen, was ohnehin die einzig akzeptable Form ist.)

Tsunami: Die Blogosphere hat endlich wieder einen CONTENT, der alle die ganze Sphere in ihrer beeindruckenden Kraft und Mächtigkeit erleben lässt. Selbstgenuss.

Da weiß man wieder warum man bloggt: weil man solche Erlebnisse sucht. Weil man die Macht des Mediums erleben will. Weil man mitsurfen will auf der möglichst lang rollenden Welle, wie diese Surfer, die irgendwo im Amazonas, dort selbst siedelnd mitten unter einheimischen Hüttenbewohnern, auf die stundenlange Welle warten, die jeden Monat unter bestimmten Gezeiten-Umständen an der Flussmündung entsteht und ins Meer rollt …

Die Katastrophe gibt den dringend benötigten ROHSTOFF, der hier semantisch verbrannt werden kann und ENERGIE erzeugt: Bilder, Augenzeugenberichte … „Unmittelbarkeit“, das immer neu ersehnte Erlebnis des „Primären“, das vom Nachdenken vorübergehend freistellt. Stoff zum Bearbeiten für mindestens das nächste Blogjahr.

Der CONTENT der medialen Selbst-Ekstase ist, wie immer, vorgeblich das Andere der Medien: die REALITÄT. Dasselbe ja permanent im Fernsehen, Radio usw. Wenn keine Katastrophe da ist, nimmt man halt Sex.

Damit die Welle so rollen kann, dürfen die Blogs (für diesen Moment) nicht wissen, dass sie Blogs sind, d.h. selbstbezügliche Zeichen- und Aussagenmaschinen, sondern sie müssen im Gegenteil, wie sie es von Anfang an getan haben, ganz unreflektiert und von sich überzeugt als GEGEN-MEDIEN auftreten: sentimentale Haltet-Ein-Postings, die auf die Eitelkeit alles Mainstream-Medialen hinweisen. Spendenaufrufe. Attac-Realismus …

Aber das ist schon in Ordnung, d.h. es wäre in Ordnung, wenn man das Ganze eben nicht bloß sentimental verstünde, als Rückkehr zur echten Realität, sondern als das was es ist: als Beitrag zur dringend nötigen ERFINDUNG einer neuen Realität, in der man künftig anders leben kann als jetzt:

Blogging Reality Into Existence.

... ist eigentlich ein großartiges wort. shooting your own ego: takataka ... kalashnikov.

"The shockwave game Trigger Happy (1998) … is based on the format of the classical, shoot-em-up computer game Space Invaders, but does not use as its targets hostile newcomers from outer space or other armed zombies. The role of the moving target is assumed by the text, … a fragment from Foucault’s essay "What is an Author" …

To succeed in this game, which brings a successful player into the World Wide Web environment of a known search engine, one must break up text and destroy words, putting the practice of authorship in an awkward position."

what about blogs?

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... durchaus gerührt. zur dokumentation: eigenes genre "mädchenblogs" wie hier, mit blogroll.

... frau hitt, falls sie das lesen und das angebot mit der blogger-lesung in innsbruck noch steht: wir würden dem angebot näher treten. es gibt zwar, glaube ich, wirklich noch keine "szene" hier, aber vielleicht wird es ja noch. jedenfalls war die resonanz im umkreis recht freundlich.

und wenn ich die blogger-lesungs-berichte hier lese, wäre ich schon auch gern dabei: don dahlmann (+links, +comments: antville-kultur in a nutshell), liste aller rezensionen bei chile, hier mit foto,emily, ronsens.

... because it favors the unemployed.

Are bloggers authentic? The normal view of self is an m-&-m view: an outer shell and an inner, private self. This doesn't work very well on the Web, because all you have on the Web is this persistent place in which you talk. There is non inner self, so what does this mean about authenticity. It's written, we're writing ourselves into existence on the Web ..."

bag&baggage, ein david-weinberger-referat bloggend

“... the fog and darkness thickened so, that people ran about with flaring links, proffering their services to go before horses in carriages, and conduct them on their way.”

(pre-victorian furl)

... über das bloggen mit furl:

"... Es ist ja oft nur die Verschiebung des Blicks um wenige Millimeter, die aus einem scheinbar sehr Ähnlichen etwas ganz anderes macht ..."


[neu auch auf scribbleblog: furl-liste rechts unten (scrollen).]

        

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