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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... "Genau betrachtet wird in diesen Texten die Schöpfung durchgestrichen.
So nicht, denkt die Text-Instanz. Das bauen wir besser noch einmal."

gerade hatte ich mich an peter rosei erinnert, meine erste und einzige literatur-lesung, zu der ich als junger rosei-fan 1981 im münchner hbf gegangen war. ein paar tage später ist er in der stadt. und merkwürdig vertraut.
wieder das schreib-projekt, nicht so sehr der "gute text".

"Ich wollte immer wissen: Was ist hier los? Diese einfache Frage wollte ich beantworten. Wenn ich aus dem Fenster sehe, dann ist da ein Durcheinander, da gehen irgendwelche Leute, da fährt ein Autobus, da steht ein Baum im Wind, was immer es ist, ich möchte mir das erklären können ..."

Natur und Stadt als Treibstoff für die ruhig laufende Textmaschine.
Satz auf Satz, pathetisches Understatement, bis sich ein epischer Fluss ergibt und der Text sich ablöst vom unwichtigen Anlass und merkwürdig trancehaft und selbstgenügsam wird.
jurijmlotman meinte am 16. Jun, 19:46:
u.a.
# Landstriche. Erzählungen. 1972
# Entwurf für eine Welt ohne Menschen. Entwurf für eine Reise ohne Ziel. Prosa. 1975
# Der Fluß der Gedanken durch den Kopf. Logbücher. 1976
# Von Hier nach Dort. Roman. 1978
# Das schnelle Glück. Roman. 1980
# Versuch, die Natur zu kritisieren. Essays. 1982
# Reise ohne Ende. Aufzeichnungsbücher. 1983
# Kurzer Regentag. Aufzeichnungen. Wien, Bozen: Folio, 1997
# Album von der traurigen und glücksstrahlenden Reise. Graz, Wien: Droschl, 2002

die sujetlosen texte für mich faszinierender als die erzählungen, obwohl die merkwürdige, wittgensteineske wiederaufnahme von schlichtem bürgerlichem realismus schon abstrakt interessant ist. 
jurijmlotman meinte am 16. Jun, 19:47:
er wirkte glücklich ...
... dass es das gibt bei einem menschen, der stellvertretend für mich sein ganzes leben auf text gebaut hat. ich hatte gedacht, schriftsteller müssten im grunde allmählich innerlich kaputt gehen, ganz unspektakulär. ein leben in feuilletons und literaturhäusern, blutig ernst gemeint, und dann immer neu die literatur-gemeinde. er hält das aus, irgendwie. 
assotsiationsklimbim meinte am 20. Jun, 21:28:
ich mochte ja vor allem das, wie er gemeint hat, kafka hätte immer noch wissen wollen, was etwas bedeutet, und er nur mehr, wie man es beschreiben kann, dieser moderne/postmoderne-übergang, als den ich das verstanden habe. 
        

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