aging of pop
vgl. http://www.ut.ee/SOSE/onlotman.htm

nebenbei: "die grenzen des textes sind die grenzen der welt" (was lotman glaube ich nur gemeint, nicht wörtlich geschrieben hat) - das bedeutet nicht, wie missverstanden wurde, das die welt nur text ist. (gegenargument: atmende kinder usw.) es bedeutet, dass texte welten konstruieren. z.b. blogs. eine welt aus ein paar sätzen. und wenn ich schreibe/lese, trete ich in diese welt ein und bewege mich in ihr. siehe auch: the medium is the message.

nebenbei: "die grenzen des textes sind die grenzen der welt" (was lotman glaube ich nur gemeint, nicht wörtlich geschrieben hat) - das bedeutet nicht, wie missverstanden wurde, das die welt nur text ist. (gegenargument: atmende kinder usw.) es bedeutet, dass texte welten konstruieren. z.b. blogs. eine welt aus ein paar sätzen. und wenn ich schreibe/lese, trete ich in diese welt ein und bewege mich in ihr. siehe auch: the medium is the message.
jurijmlotman - am Montag, 26. Juli 2004, 23:49 - Rubrik: aging of pop
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... auf dieser professionell gemachte fan-seite für amerikanische pulp-magazine aus den 30ern & 40ern und später.
jurijmlotman - am Freitag, 16. Juli 2004, 21:29 - Rubrik: aging of pop
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... weil ich auf meinen i-river gerade die alten analog-platten überspiele, hier ein kurzer wink für die nachgeborenen. das, was heute so als 80er-jahre revival gilt, hat mit dem geist der frühen 80er ja nichts zu tun. (allerdings musste ich erschrocken feststellen, dass es sich eher um die jahre 1978/79 - 1981/82 handelt: aging of pop.)
hier also zum bespiel:
a certain ratio, shack up! (auf: the graveyard and the ballroom)
gang of four, damaged goods (entertainment!)
xtc, real by reel (drums&wires)
the cure, seventeen seconds (seventeen seconds)
joy division, heart and soul (closer)
und natürlich die platte, von der das scribbleblog-logo stammt:
john foxx, he's a liquid (metamatic)
(to be continued)
hier also zum bespiel:
a certain ratio, shack up! (auf: the graveyard and the ballroom)
gang of four, damaged goods (entertainment!)
xtc, real by reel (drums&wires)
the cure, seventeen seconds (seventeen seconds)
joy division, heart and soul (closer)
und natürlich die platte, von der das scribbleblog-logo stammt:
john foxx, he's a liquid (metamatic)
(to be continued)
jurijmlotman - am Dienstag, 13. Juli 2004, 23:33 - Rubrik: aging of pop
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weise worte eines müden alten mannes #1:
immerhin dieser wertvolle pflichtlektüre-link für alle popkulturadepten: dirk hebdige, the meaning of style. erschien damals auf deutsch zusammen mit dem zitierten diedrichsen-text.
(und außerdem geht das medien-blog immer noch nicht.
ich hoffe der server wird instand gesetzt ...)
immerhin dieser wertvolle pflichtlektüre-link für alle popkulturadepten: dirk hebdige, the meaning of style. erschien damals auf deutsch zusammen mit dem zitierten diedrichsen-text.
(und außerdem geht das medien-blog immer noch nicht.
ich hoffe der server wird instand gesetzt ...)
jurijmlotman - am Mittwoch, 30. Juni 2004, 20:35 - Rubrik: aging of pop
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... ausgehend vom sympathisch beleidigten kommentar im letzten beitrag:
"provinz" als geistiger zustand kann eben auch das positivste bedeuten: d.h. die haltung von leuten, die an der peripherie eines diffusen feldes stehen, in dem "es passiert": "die szene", verkörpert von naturcoolen hipstern, die selbst nicht wissen, was sie da tun, warum es so gut aussieht und schon gar nicht, was es bedeutet (bedeuten könnte).
dagegen die/der provinzielle "hip-intellektuelle": muss natürlich glauben, dass das leben, die coolness und die wahrheit immer woanders ist, räumlich, zeitlich, sozial. hip und intellektuell ist ein widerspruch in sich, aber der fruchtbarste. genau das ist die quelle der energie: intellektuell, emotional, popkulturell. die aufgabe der/des hip-intellektuellen ist es genau, die an sich bedeutungslose szene mit der bedeutung aufzuladen, die sie braucht, um den mehrwert zu bekommen, nach dem noch der/die leerste hipster/in giert.
und so entstehen neue welten. geboren aus der leere der metropolen und dem hunger der provinz. small town. eine semiotische urreaktion in der jugendkulturellen ursuppe. immer wieder großartig.
vgl. diedrich diedrichsen, sexbeat (1985, 2/2003 mit neuem vorwort):
"Der Hip-Intellektuelle bringt aus seinem angeborenen, eingeborenen Exil die Fähigkeit und unüberwindbare Neigung zur Projektion und Überhöhung mit sich, er ist der bürgerliche In-die-Tasche-Lügner par excellence, aber der großartigste. Denn nicht nur ist sein Ziel das Ehrenwerteste, die Quelle seines Projektionstriebs ist (...) der Geschlechtstrieb selbst. So entsteht der Hip-Intellektuelle. Intellektuell ist er von Haus aus, im Laufe der Pubertät geworden oder just by accident. Aber er weiß, wie alle klugen Menschen, daß die schönsten und beten Leute, vor allem Mädchen, in der Stadt sind, und zwar nicht irgendwo in der Stadt, sondern in den Revieren von Bohemia. Er weiß, daß er dahin will. Aber er ist nicht aus der Stadt. Er ist kein Hipster, wie wir den nach Bohemia hineingeborenen Leichtfuß, der von Haus aus Zugang zu den geheimen Revieren hat, nennen. Er ist der natürliche Konkurrent des Hipster. (...).
Der Hip-Intellektuelle, der Bohemia Wort und Selbstverständnis gab und gibt, sowie er seit Urzeiten aus der Provinz in ihren Zentren auftaucht, ist gleichzeitig Agent provocateur, der bestimmte Praktiken erst erfindet oder benennt" (S.64f.).
Blogs and Gender: Was mir ja an den Innsbruck-Blogs so gut gefällt: das blog und das da sind Mädchen. Es gibt einen historischen Fortschritt.
zitiert nach der reichen popliteratur-ressource single-generation.de.
"provinz" als geistiger zustand kann eben auch das positivste bedeuten: d.h. die haltung von leuten, die an der peripherie eines diffusen feldes stehen, in dem "es passiert": "die szene", verkörpert von naturcoolen hipstern, die selbst nicht wissen, was sie da tun, warum es so gut aussieht und schon gar nicht, was es bedeutet (bedeuten könnte).
dagegen die/der provinzielle "hip-intellektuelle": muss natürlich glauben, dass das leben, die coolness und die wahrheit immer woanders ist, räumlich, zeitlich, sozial. hip und intellektuell ist ein widerspruch in sich, aber der fruchtbarste. genau das ist die quelle der energie: intellektuell, emotional, popkulturell. die aufgabe der/des hip-intellektuellen ist es genau, die an sich bedeutungslose szene mit der bedeutung aufzuladen, die sie braucht, um den mehrwert zu bekommen, nach dem noch der/die leerste hipster/in giert.
und so entstehen neue welten. geboren aus der leere der metropolen und dem hunger der provinz. small town. eine semiotische urreaktion in der jugendkulturellen ursuppe. immer wieder großartig.
vgl. diedrich diedrichsen, sexbeat (1985, 2/2003 mit neuem vorwort):
"Der Hip-Intellektuelle bringt aus seinem angeborenen, eingeborenen Exil die Fähigkeit und unüberwindbare Neigung zur Projektion und Überhöhung mit sich, er ist der bürgerliche In-die-Tasche-Lügner par excellence, aber der großartigste. Denn nicht nur ist sein Ziel das Ehrenwerteste, die Quelle seines Projektionstriebs ist (...) der Geschlechtstrieb selbst. So entsteht der Hip-Intellektuelle. Intellektuell ist er von Haus aus, im Laufe der Pubertät geworden oder just by accident. Aber er weiß, wie alle klugen Menschen, daß die schönsten und beten Leute, vor allem Mädchen, in der Stadt sind, und zwar nicht irgendwo in der Stadt, sondern in den Revieren von Bohemia. Er weiß, daß er dahin will. Aber er ist nicht aus der Stadt. Er ist kein Hipster, wie wir den nach Bohemia hineingeborenen Leichtfuß, der von Haus aus Zugang zu den geheimen Revieren hat, nennen. Er ist der natürliche Konkurrent des Hipster. (...).
Der Hip-Intellektuelle, der Bohemia Wort und Selbstverständnis gab und gibt, sowie er seit Urzeiten aus der Provinz in ihren Zentren auftaucht, ist gleichzeitig Agent provocateur, der bestimmte Praktiken erst erfindet oder benennt" (S.64f.).
Blogs and Gender: Was mir ja an den Innsbruck-Blogs so gut gefällt: das blog und das da sind Mädchen. Es gibt einen historischen Fortschritt.
zitiert nach der reichen popliteratur-ressource single-generation.de.
jurijmlotman - am Freitag, 25. Juni 2004, 09:53 - Rubrik: aging of pop