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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 

neue deutsche literatur

... wieder gelesen. deutlichstes gefühl: die totale geistige sympathie, die da entsteht. solidarität. dass jemand das macht, diese bereiche überbrückt. dass man dahinter nicht zurück kann. dass ich erzählungen nicht lesen kann, so wie ich im TV keine Fiction mehr hören&sehen kann, aber diaristik-literatur immer gern, auch die schlechte. was wäre, wenn alle neuerscheinungen des jahres solche strenge diaristik wären, verschiedenste sorten davon: bessere welt.

... aus dem pool/loop-archiv, plus "archiv der 13".

... laut en.wikipedia. carolyn burkes diary hat sie selbst später online wiederveröffentlicht. hier fängt es an.

ich sollte blog-einträge sammeln, die als poem für sich stehen können. wie dieser hier, zum beispiel, und der. mehr so rauhe, unperfekte, hier: depressive texturen, weniger die geschliffenen pop-vignetten der antville-schule. so schön die auch sein können, bei praschl jedenfalls.

"Unwashed Depressive is the title of a self-photographed self-portrait that writer William Vollman created of a character in an obscure early work. The book in question was written by Mr. Vollman under his work desk ,with a flashlight, while everyone else was out of the office. Anything I finish will require similar flexibility."

wiedergefunden als textz-download, hier.

"eine weblogkritik könnte zum beispiel die entwicklung, die geschichte, den zusammenhang eines weblogs zu rekonstruieren versuchen. wenn in der blogosphäre weblogs aufeinander reagieren, dann reagieren sie meistens auf das einzelne posting und sprechen selten über das weblog. das weblog ist aber mehr als die summe einzelner postings. es ist eine bewegung, die auf eine bestimmte weise voranschreitet, es ist eine methode, mit gegenständen umzugehen, es ist ein bestimmtes sensorium, es ist ein bestimmter flow, um einen dj-ausdruck zu verwenden, es ist eine bestimmte sprache, es ist vielleicht eine folge von brüchen und neuanfängen, es ist alles mögliche, das die einzelnen postings als surplus übersteigt. darüber ist aber selten die rede." --- "noch ein gedanke: was an "weblogkritik" zum spannend sein könnte, wäre, dass sie ein anderes tempo der lektüre wählen müsste als man beim lesen von weblogs normalerweise wählt. man ginge dabei ja vom schnellen lesen der jeweils aktuellen beiträge wieder zurück ins archiv, würde zum beispiel "historisch" lesen, themenbündel, cluster finden." (Praschl, 2003)

... lange schon gedruckt, gerade gelesen. großartige literatur. hatte ich damals via langreiter, da bin ich ziemlich sicher. danke.

... das ich schon mal heruntergeladen und verschmissen hatte, ist doch noch im netz. für den neuen intro-aufsatz zum tagebuch-buch. (und alte urls)

Man fragte zu Recht: Was ist Schreiben, wie schreibt man, warum schreibt man, ist Schreiben noch erlaubt? Heute fragt man das nicht mehr. Ich empfinde diese Schwelle immer noch, den Gedanken, dass das Schreiben eigentlich nicht sein darf. Heute ist eine ungeheure Geläufigkeit da, einerseits erfreulich, andererseits fragwürdig."

" Man muss nur eine Seite von einem Buch lesen, und man sieht: Das ist Sprache oder eben nicht. Sprache, nicht Stil, das ist ein Unterschied. Sie lesen eine Seite und wissen: endlich Sprache, endlich Zittern, aber auch die Sprachlosigkeit in der Sprache. Beides."

"Als ich das aus der Luft herausgegriffen habe – um ein anderes Wort für notieren zu nehmen –, ..."

"Es war mir nie im Sinn, ein zeitgenössisches Journal zu schreiben. Es sind Reflexe, die erweitert sind, nicht gerade zu Reflexionen, aber zu Läufen, zu Sprachläufen."

(#)

"In Musikzusammenhängen läßt sich zumindest die Illusion des Gegenwärtigen schon rein technisch immer noch schneller herstellen. Heute aufnehmen, morgen als Tonträger rausbringen. Schreiben ist langsamer, und auch die stilistische Flexibilität der Rezipienten ist bei Literatur viel geringer als im Musikbereich. Aber prinzipiell läßt es sich natürlich genauso schnell denken und schreiben. Mit Gegenwart meine ich im Grunde genommen auch einen nicht-nostalgischen Umgang mit den issues. Sich also wirklich darauf verlassen, was jetzt gerade läuft, und sich darauf einlassen, auch hart an der Grenze zum vielleicht Modischen entlangzuschreiben. Ich glaube, daß immer noch achtzig Prozent aller Literatur auf Erinnerungsprozessen fußt, und nicht versucht, die Gegenwart zu begreifen. Erinnerungsliteratur ist immer auch irgendwie Verständigungsliteratur - mit denen, die auch gerade alt geworden sind und sich möglichst der gleichen Dinge erinnern sollen. Und das versuche ich zu umgehen. Das ist eine billige Aufgabe, die Literatur schon allzulange erfüllt. Von daher sind auch viele dieser sogenannten Pop-Texte nichts anderes als Nostalgie."

meinecke, 1998, im interview mit eckhard schumacher, der eben erst jetzt gerade (in der literatur-zeitrechnung) oder vor ewigkeiten (in der web-zeitrrechnung) ein seminar in münchen zur "ecriture de soi von montaigne bis goetz" mit-veranstaltet hat. [wissenschaftlich gesehen ganz falsch: (a) komparatistische mischung von kulturen; (b) eklektizistische mischung von epochen - da kann ja nur verschwurbeltes rauskommen.] not to self: meineckes "netznotizen" nochmals nachholen, die mich ja nicht elektrisieren, aber doch sehr zu interessieren haben.

        

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