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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 

neue deutsche literatur

... in NY, here: Gary Benchley, Rockstar by Paul Ford.

ich weiß nicht ob das gut ist, aber jemand der gute postings über das Semantic Web schreibt, Lou Reed als Godfather führt und sein schreiben aus seinem blog heraus entwickelt, kann eigentlich nur interessante fehler machen.

... setzt sich fort mit epicore (was immer das heißt), der blog-literatur-geschichten-anthologie-seite von don dahlmann. wogegen einerseits wenig zu sagen ist, sympathisch, weiter so. aber ...

... aber möglicherweise ist "geschichten erzählen", d.h.hier natürlich kleine-schmutzige-popliteratur-lebensgefühl-geschichten auch dann der falsche ansatz für internet-literatur, wenn mehr gewicht auf den absatz gelegt wird. blog ist suada. blog ist wirklich "tagebuch", das sollte man nicht bestreiten. aber "tagebuch" ist nicht das, was sich maxl mustermann, der kleine feuilletonist, darunter so vorstellt. sondern eher das da, meiner meinung nach.

weil aber don dahlmann schon schreiben kann, sind seine texte nicht so schlecht. obwohl sie geschichten sind. dafür würde ich im übrigen eher wikis vorschlagen: das tiddlywiki vor allem.

... so habe ich mir das vorgestellt. das ist die publikationsform, die mir vorschwebt (als sachbuch, natürlich).

"What's A Blook? A blook is a book serialized on a blog. You can read it with a browser or feed reader, subscribe to it by email, tag it, comment on it, and link to it. The beta edition of this blook includes a wiki, a readers' forum, a faux company website, and downloadable PDFs of chapters." (via de-bug blog)

... brilliant. here.

... gerade bei der tb_definition 100 downloads überschritten (107). ohne werbung, ohne jemand bescheid zu sagen. keine ahnung wer das ist. faszinierend. die zukunft der literaturwissenschaft, vermutlich.

... hier folgt das handke-kapitel. enthält:

"Das unerträgliche Gewicht der Welt (Brinkmann und Handke) | Gehen. Heimgehen | Langsame Heimkehr | Terrain vague | Diaristischer Neosurrealismus (Handke, Brinkmann u.a.) | Anfälle. Tagebuchfragmente (Heidi Schmidt) | Dieters Tagebuch | Genaue Wahrnehmungen, tiefe Erfahrungen (Dieter, Peter) | Eine Maschine zum In-Gang-Setzen der Welt | Elektrokardiogramm | Der geglückte Tag | Das persönliche Epos | Vom Zucken des Körpers zur Heiligen Schrift"

... hier praschls schöne erinnerung an den besuch bei maleen brinkmann. das müsste dann eigentlich vor 1987 gewesen sein, denn da kam "Erkundungen .." heraus. glücklicherweise: das beste buch.

... neu in der download-area: ein buch im buch, 100 Seiten über die seltsame literatur der 1970er jahre. die so lächerlich ist, einerseits. und andererseits eben doch sehr lehrreich. der einsatz der ganzen person und der mut zur peinlichkeit: entscheidende voraussetzung guter tagebuchliteratur. ein wenig intelligenz dazu wäre oft aber auch schön gewesen. im grunde geben bereits die zwischenüberschriften a very short history der Siebziger Jahre. wer mehr will, muss rutschky's rutschkys [jetzt fange ich auch schon an ...]erfahrungshunger lesen, sein mit abstand brillantestes buch. ein klassiker.

„Laut sagte ich vor mich hin: Ich bin Ich. Ich bin Karin.“ / Die Literatur ist tot, es lebe „das Schreiben“ / Sich ins Leben schreiben / Ein Mensch ist eine unendliche Reihe von Sätzen / Die Verbindung zum Körper, um schreiben zu lernen / Leseerfahrungen / Ein exemplarischer Schritt zurück ins Private / Der Karin Struck-Fanclub / Die Stimme, der Schrei / Wilde Weiblichkeit / „Karin Strucks medialer Kopf“

Erfahrungshunger (Michael Rutschky) / Die negative Utopie der Allgemeinbegriffe / Die Evidenz der Todesdrohung / Warum sind erst geschriebene Erfahrungen vollständige Erfahrungen? / Das Schreiben / Leseerfahrungen

Die Gesellschaft macht krank / Unter dem Eis: der Schreibstrom / Literatur als Therapie – Schreiben als Therapie / Die fünf Phasen der Schreibtherapie / Das Schreiben wurde mein Ersatz-Körper (Adolf Muschg) / „Fritz Zorn“ / Körpersprache (Lukas Hartmann) / Die Reise (Bernward Vesper)

Leben wär eine prima Alternative (Maxie und Fred Wander) / Tagebücher einer Entziehung / Lieben als Sucht (Karin Struck) / Schreiben als Sucht / Süchte und Krankheiten der Neuen Subjektivität / Alkoholsucht (Hans Frick, Ernst Herhaus) / Wenn ich mir die erste Nichtalkoholikerin von der Wildbahn geholt habe, dann geht es mit dem Buch in Ordnung

Männerliteratur – Frauenliteratur / Auschwitz, Hiroshima, Gorleben (H.C. Buch) / Kampf gegen die Kopflastigkeit: Selbsttherapie eines männlichen Achtundsechzigers / Du musst das aufschreiben / Der Mensch ist weiblich / Neues männliches Schreiben / Ende einer Ehe: Ein Macho im neusubjektiven Geschlechterkrieg (Uve Schmidt) / Häutungen: Neusubjektive „Frauenliteratur“ / Poesiealbum (Erika Pluhar) / Mit dem Körper schreiben / Weibliches Schreiben (Verena Stefan, Erika Pluhar)

Das leere weiße Blatt und der Neuanfang des Schreibens / Ich bin ein unbeschriebenes Blatt / Spuren im Schnee / Der Topos „Schnee“ / Stimmen in der Leere."

"es ist ein journal. es könnte auch ein buch sein.
es ist aber keines. hier beginnen Sie mitten im text.
ein buch hätte einen anfang, an dem Sie zu lesen begännen & ein ende.
die grenze des textes ist der tod des autors.

der text will nirgendwo hin. er liegt um die tage herum, um den körper des autors herum. oder so ähnlich.

der text ginge immer noch weiter, wenn Sie ihn nicht mehr läsen.
manchmal verschwindet etwas im text. kommt nie wieder.
der text ist auch ein journal des verschwindens.

Sie müssen keinen respekt vor dem text haben.
der text ist eine sortiermaschine. aber nervös.
der text redet mit anderen texten, auf eine weise, die man nicht für reden halten muss. manchmal ist der text seiner selbst müde.

manchmal braucht man jemanden, der im hintergrund durch das bild läuft.
im vordergrund reden wir über alles mögliche."

das sehr viel ausführlichere original ist da.

... überrascht und gerührt, dass nach meiner eher selbsttherapeutischen verlautbarung tatsächlich jemand das abstract downlädt. darum hier, für wen auch immer, das sehr lange brinkmann-kapitel, featuring vesper, salzinger und gert neumann. irgendwie vermute ich, dass das die meisten am ehesten interessiert. und wenn die argumentation zu umständlich sein sollte, kann man es jedenfalls als compilation und remix von brinkmann-zitaten brauchen.
[und für etwaige literaturwissenschaftler hier noch der definitionsversuch].

        

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