inwiefern ist der wert der unis gerade die eigentlich meist sinnlos deklarierte dauer des "wissens", die als solche anzieht, auch wenn es eben nur um irgendetwas geht, immerhin aber historisch entstanden und mithin um "wissen" im emphatischen sinn? wie kann man dem internet, das ja als wissensmaschine viel viel größer und intensiver ist, ein paar merkmale der universität geben: also die körperhaftigkeit, die reduktion der aufmerksamkeit auf ein paar verbindliche inhalte, das abstrakt beruhigende meister-schüler-verhältnis, die soziokulturelle neighborhood, die daraus besteht, das man institutionell mit leuten zu tun hat, die irgendwie ähnlich sind, unter studenten oder unter dozenten, ohne dass man irgendwelche besonderen gedanken mit denen teilen muss ...
jurijmlotman - am Samstag, 21. April 2007, 08:26 - Rubrik: virtual institute
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warum beglückt es überhaupt, wenn jemand aus einem gedanklich "irgendwie" jederzeit zugänglichen inhalt konkrete und gelungene sätze macht? weil sie jetzt allein stehen, mit viel weißraum drumherum, so wie skulpturen durch wegschlagen entstehen? und warum sind sätze, an denen der textprozess klebt, heutzutage so viel intensiver und relevanter als sätze, die - wie früher ja normal und sogar angestrebt - als "wahr" für sich stehen?
jurijmlotman - am Samstag, 21. April 2007, 08:25 - Rubrik: goetzblog
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"... dieser gigantische geistige Weltsupermarkt, der Aktualität gegenüber relativ träge, was nichts ausmacht, weil er zugleich eben auch noch, anders als das ähnlich inhaltsreiche Internet, ein Anwesenheitsort der realen menschlichen Körper ist. ... diese versammelte Studiumsabsurdität und intellektuelle Sinnhaftigkeit zugleich summieren sich zu dem an keinem anderen Ort der Welt akkumulierbaren, lebenslänglichen Kapital, das hier an der Universität vergeben wird, nur an Studenten. Geistig konstruktiver wird man nie mehr leben. Später geht es darum, die Sachen niederzutrashen ..."
jurijmlotman - am Samstag, 21. April 2007, 08:14
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wobei ich gerade handke als hörbuch höre, tagebuchnotizen "gestern unterwegs" im auto. überraschenderweise großartig für mich. jahrelange kreuz- und querreisen durch die welt und die text-ernte.
wozu die welt eigentlich da ist, die dem text notwendig voraus geht, aber gar nicht zählt am ende. nur ohne geht es eben nicht: sie hält das in gang. (philosophische grundeinsicht?)
wie dann aus solchem text gesprochen etwas anderes wird. secondary literacy. wenn man twitter text2speech ins autoradio spielen lassen könnte.
daneben die andere CD mit altersstimme, bryan ferry's dylanesque. das alter tut ihm gut, und das dylan-material auch. leider schlechte musik. dieser merkwürdige allgegenwärtige geschmacks post-rock, x spuren, pathetische gitarrensounds allüberall, komplett belanglos. aber insgesamt sehr interessant.
brachte mich wieder dazu, endlich, dylan neu zu hören. dessen altersstimme ich nicht mag. aber bis 1991 ungefähr, und schon gleich als ultrajunger folkie, ist da dieses existentielle intensive etwas in der stimme, das sofort tief einschneidet. ich kenne nichts ähnliches. eine völlig andere liga.
wozu die welt eigentlich da ist, die dem text notwendig voraus geht, aber gar nicht zählt am ende. nur ohne geht es eben nicht: sie hält das in gang. (philosophische grundeinsicht?)
wie dann aus solchem text gesprochen etwas anderes wird. secondary literacy. wenn man twitter text2speech ins autoradio spielen lassen könnte.
daneben die andere CD mit altersstimme, bryan ferry's dylanesque. das alter tut ihm gut, und das dylan-material auch. leider schlechte musik. dieser merkwürdige allgegenwärtige geschmacks post-rock, x spuren, pathetische gitarrensounds allüberall, komplett belanglos. aber insgesamt sehr interessant.
brachte mich wieder dazu, endlich, dylan neu zu hören. dessen altersstimme ich nicht mag. aber bis 1991 ungefähr, und schon gleich als ultrajunger folkie, ist da dieses existentielle intensive etwas in der stimme, das sofort tief einschneidet. ich kenne nichts ähnliches. eine völlig andere liga.
jurijmlotman - am Donnerstag, 19. April 2007, 22:56 - Rubrik: neue deutsche literatur
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"Text ist hier: die aus der Sprache lebende Literatur. Und es ist interessant und entmutigend zu sehen, dass die Autoren, die diese Art sprachgenerierte Literatur machen oder gemacht haben, eigentlich immer, zwangsläufig in der Isolation, im sozialen Abseits und damit über kurz oder lang in der Verblödung irgendwelcher abgedrehter Individualkosmen, im Schwachsinn gelandet sind. Privatroman, Langsame Heimkehr, Bocksgesang."
jurijmlotman - am Donnerstag, 19. April 2007, 22:53 - Rubrik: goetzblog
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kiwi-anthologie gerade herausgekommen, schreibt mir amazon. kann man in twoday nicht externe bilder verlinken? [doch, natürlich. ich depp.]

die namensliste liest sich nicht wirklich interessant. vielleicht haben sie ja großartige textausschnitte gefunden, die im kontext etwas ganz anderes ergeben? eher nicht, vermutlich. bei "pop-literatur" fehlt ja leider gerade dieses interesse am text.

die namensliste liest sich nicht wirklich interessant. vielleicht haben sie ja großartige textausschnitte gefunden, die im kontext etwas ganz anderes ergeben? eher nicht, vermutlich. bei "pop-literatur" fehlt ja leider gerade dieses interesse am text.
jurijmlotman - am Donnerstag, 19. April 2007, 15:41 - Rubrik: aging of pop
artikel. vielleicht ein bisschen arg locker, aber eben doch. (#)
und deutsch eingeleitet Linda Stone's vortrag über Continuous Partial Attention auf dem Burda Digital Lifestyle Day.
Beides in "Neue Gegenwart. Zeitschrift für Medienjournalismus".
und deutsch eingeleitet Linda Stone's vortrag über Continuous Partial Attention auf dem Burda Digital Lifestyle Day.
Beides in "Neue Gegenwart. Zeitschrift für Medienjournalismus".
jurijmlotman - am Dienstag, 10. April 2007, 20:08 - Rubrik: web20_deutsch
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ist wohl hier versammelt und kann da studiert werden
re:publica (programm, referenten). das meiste scheint eher uninteressant, anfänger-sachen und modelleisenbahnbauer-foren, aber:
* Von der Gutenberg- zur Turing-Galaxis. Eine kleine Geschichte der Wissensallmende. (Volker Grassmuck)
* Metaversen. Ein historischer und gegenwärtiger Überblick (Web 20 vs. Web 3D)
* Die Medien(r)evolution: Wie überholt sind die alten Medien, wie innovativ die neuen?
ansonsten müsste man gezielt gute / als gut geltende deutsche web2.0 blogs lesen, über tage, und den sound dieser blogs zu fassen versuchen. wie reden sie, wenn es funktioniert? was ist der unterscheid zu den guten englischsprachigen?
re:publica (programm, referenten). das meiste scheint eher uninteressant, anfänger-sachen und modelleisenbahnbauer-foren, aber:
* Von der Gutenberg- zur Turing-Galaxis. Eine kleine Geschichte der Wissensallmende. (Volker Grassmuck)
* Metaversen. Ein historischer und gegenwärtiger Überblick (Web 20 vs. Web 3D)
* Die Medien(r)evolution: Wie überholt sind die alten Medien, wie innovativ die neuen?
ansonsten müsste man gezielt gute / als gut geltende deutsche web2.0 blogs lesen, über tage, und den sound dieser blogs zu fassen versuchen. wie reden sie, wenn es funktioniert? was ist der unterscheid zu den guten englischsprachigen?
jurijmlotman - am Dienstag, 10. April 2007, 19:55 - Rubrik: web20_deutsch
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... gibt es nicht, im ganzen gesehen. es gibt nicht mal hype, sondern nur den hype um den web 2.0 hype, sagt die ausnahme, die die regel bestätigt. und es gibt provinziellste social software zwischen ungelenkem messe-bwl-socializing und merkwürdig linkischem kumpeltalk.
aber wieso? liegt das an der sprache? wieso gibt es hier diese fisch-im-wasser-webintelligenz nicht , die im englischsprachigen webspace so allgegenwärtig ist? und wieso leben die meisten pop-intellektuellen immer noch im papierraum?
aber wieso? liegt das an der sprache? wieso gibt es hier diese fisch-im-wasser-webintelligenz nicht , die im englischsprachigen webspace so allgegenwärtig ist? und wieso leben die meisten pop-intellektuellen immer noch im papierraum?
jurijmlotman - am Freitag, 6. April 2007, 01:44 - Rubrik: digital lifestyle
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jurijmlotman - am Donnerstag, 5. April 2007, 15:09 - Rubrik: radio blog
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