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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... würde ich wirklich gerne wissen, wer meine tagebuchliteratur-wissenschafts-kapitel von da herunterlädt bzw. wer etwas damit anfangen kann. seit ich auf die idee gekommen bin, das hier online zu stellen, schaue ich jeden 2.tag auf die downloadzahlen, und die addieren sich langsam&stetig&beeindruckend. eigentlich war es das, was ich an der uni-wissenschaft gehasst habe: die totale abwesenheit von lebendigem feedback. und wenn ich es mir genau überlege, habe ich es ja schon gehasst, in den bibliotheken länger als eine halbe stunde auf bestellte literatur zu warten. dass es tage dauerte, war immer ein grund, nicht in die staatsbibliothek zu gehen. stattdessen mit vorliebe in die zentrale stadtbibliothek, die einen völlig unberechenbaren bestand hatte, aber alles sofort. das was da zufällig da war wiederum löste denkprozesse aus, die es sonst nicht gegeben hätte. eigentlich ja: das internet, bevor es da war, zu fuß. und damals, als ich ein paar tage im marbacher literatur-archiv war, im gästehaus ... der totale rausch: im o-material (20er jahre) wühlen wie dagobert duck. soll wohl heißen: durchaus möglich ist die dereinstige wiedergeburt der literaturwissenschaft aus dem geist des digitalen.

... haben auch Titel von diesen Künstlern gekauft:

* The Rolling Stones
* Ben Folds
* Dire Straits
* Pink Floyd
* Bright Eyes

was immer man daraus folgern soll. ein wenig deprimierend.

aber hier, auf dem guten preoccupations-blog (literary studies, web 2.0, mobile ...), die links zum neuen dylan-schub wg. scorsese-film.

... wieder im web. nach feldforschung auf dem gebiet "conversations", in einem gruppendynamik-seminar. eine denkwürdige erfahrung für einen wie mich.

... hier folgt das handke-kapitel. enthält:

"Das unerträgliche Gewicht der Welt (Brinkmann und Handke) | Gehen. Heimgehen | Langsame Heimkehr | Terrain vague | Diaristischer Neosurrealismus (Handke, Brinkmann u.a.) | Anfälle. Tagebuchfragmente (Heidi Schmidt) | Dieters Tagebuch | Genaue Wahrnehmungen, tiefe Erfahrungen (Dieter, Peter) | Eine Maschine zum In-Gang-Setzen der Welt | Elektrokardiogramm | Der geglückte Tag | Das persönliche Epos | Vom Zucken des Körpers zur Heiligen Schrift"

... hier praschls schöne erinnerung an den besuch bei maleen brinkmann. das müsste dann eigentlich vor 1987 gewesen sein, denn da kam "Erkundungen .." heraus. glücklicherweise: das beste buch.

... neu in der download-area: ein buch im buch, 100 Seiten über die seltsame literatur der 1970er jahre. die so lächerlich ist, einerseits. und andererseits eben doch sehr lehrreich. der einsatz der ganzen person und der mut zur peinlichkeit: entscheidende voraussetzung guter tagebuchliteratur. ein wenig intelligenz dazu wäre oft aber auch schön gewesen. im grunde geben bereits die zwischenüberschriften a very short history der Siebziger Jahre. wer mehr will, muss rutschky's rutschkys [jetzt fange ich auch schon an ...]erfahrungshunger lesen, sein mit abstand brillantestes buch. ein klassiker.

„Laut sagte ich vor mich hin: Ich bin Ich. Ich bin Karin.“ / Die Literatur ist tot, es lebe „das Schreiben“ / Sich ins Leben schreiben / Ein Mensch ist eine unendliche Reihe von Sätzen / Die Verbindung zum Körper, um schreiben zu lernen / Leseerfahrungen / Ein exemplarischer Schritt zurück ins Private / Der Karin Struck-Fanclub / Die Stimme, der Schrei / Wilde Weiblichkeit / „Karin Strucks medialer Kopf“

Erfahrungshunger (Michael Rutschky) / Die negative Utopie der Allgemeinbegriffe / Die Evidenz der Todesdrohung / Warum sind erst geschriebene Erfahrungen vollständige Erfahrungen? / Das Schreiben / Leseerfahrungen

Die Gesellschaft macht krank / Unter dem Eis: der Schreibstrom / Literatur als Therapie – Schreiben als Therapie / Die fünf Phasen der Schreibtherapie / Das Schreiben wurde mein Ersatz-Körper (Adolf Muschg) / „Fritz Zorn“ / Körpersprache (Lukas Hartmann) / Die Reise (Bernward Vesper)

Leben wär eine prima Alternative (Maxie und Fred Wander) / Tagebücher einer Entziehung / Lieben als Sucht (Karin Struck) / Schreiben als Sucht / Süchte und Krankheiten der Neuen Subjektivität / Alkoholsucht (Hans Frick, Ernst Herhaus) / Wenn ich mir die erste Nichtalkoholikerin von der Wildbahn geholt habe, dann geht es mit dem Buch in Ordnung

Männerliteratur – Frauenliteratur / Auschwitz, Hiroshima, Gorleben (H.C. Buch) / Kampf gegen die Kopflastigkeit: Selbsttherapie eines männlichen Achtundsechzigers / Du musst das aufschreiben / Der Mensch ist weiblich / Neues männliches Schreiben / Ende einer Ehe: Ein Macho im neusubjektiven Geschlechterkrieg (Uve Schmidt) / Häutungen: Neusubjektive „Frauenliteratur“ / Poesiealbum (Erika Pluhar) / Mit dem Körper schreiben / Weibliches Schreiben (Verena Stefan, Erika Pluhar)

Das leere weiße Blatt und der Neuanfang des Schreibens / Ich bin ein unbeschriebenes Blatt / Spuren im Schnee / Der Topos „Schnee“ / Stimmen in der Leere."

"es ist ein journal. es könnte auch ein buch sein.
es ist aber keines. hier beginnen Sie mitten im text.
ein buch hätte einen anfang, an dem Sie zu lesen begännen & ein ende.
die grenze des textes ist der tod des autors.

der text will nirgendwo hin. er liegt um die tage herum, um den körper des autors herum. oder so ähnlich.

der text ginge immer noch weiter, wenn Sie ihn nicht mehr läsen.
manchmal verschwindet etwas im text. kommt nie wieder.
der text ist auch ein journal des verschwindens.

Sie müssen keinen respekt vor dem text haben.
der text ist eine sortiermaschine. aber nervös.
der text redet mit anderen texten, auf eine weise, die man nicht für reden halten muss. manchmal ist der text seiner selbst müde.

manchmal braucht man jemanden, der im hintergrund durch das bild läuft.
im vordergrund reden wir über alles mögliche."

das sehr viel ausführlichere original ist da.

... was das ist, und wie weit es reicht, weiß ich ja immer noch nicht. gerade versucht, im weinberger-blog zu erklären, warum ich "conversation" für eine metapher halte, die in engem rahmen ok ist, aber analytisch eben nicht allzu weit reicht. das war natürlich "conversation", was immer das in diesem medium genau ist. er hat zweimal zeitnah geantwortet, und das macht sofort auch dann einen qualitativen unterschied, wenn da nichts anderes steht, als was man jederzeit selbst auch hätte hinschreiben können. es ist so, als ob der gedankliche prozess selbst jetzt erst objektiviert ist. erst jetzt ist er DA und man kann/mag sich darauf als etwas existentes/externes beziehen. vorher denkt und notiert man halt alles mögliche, viel komplizierteres im übrigen, aber das ist schall und rauch. also: immer noch einmal den qualitätssprung beschreiben/analysieren versuchen, der (a) durch das hinschreiben selbst passiert; (b) durch festschreiben des hingeschriebenen (wie im tagebuch, wie im weblog-als-tagebuch); (c) durch objektivierung/beglaubigung in der conversation-reaktionskette (comments usw.); (c) und dann eben durch das, was ich immer vergeblich zu vermitteln versuche: durch erzeugung/aufladung der semantischen wolke über den köpfen mit schriftlichen aussage-ereignissen. so wie rauch/gemurmel/musik auf der party, so wie "die sprache" überhaupt. und eben so wie weblogs.

        

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