aesthetik des protests
aging of pop
alte deutsche literatur
archiv_aufsaetze
cento
computational humanities
die spd neu erfinden
digital lifestyle
DOWNLOAD tagebuchliteratur
dylan
emerging democracy
first life
goetzblog
ich
journalintime
language games
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 


höre das John Foxx-video bei YouTube, das man leider nicht hier embedden darf. hier verlinkt wg. dem damals sekundenschnell improvisierten scribbleblog-banner.

gut, das ist ja eigentlich ein beitrag, den ich hier verlinken soll:

der audiovisuell getextete rechenschaftsbericht zu meiner abwesenheit von der blogospäre hier, weil ich ja in twitterhausen lebe seit ein paar monaten. "twitter machine" als wmv-video, 6:30 min und 15 oder so MB. (sorry.)

zugleich mein beitrag zur bloglesung mit Fm4-Blumenau in Hall in Tirol.
einerseits ist die form eigentlich viel besser als vorzulesen, anderererseits natürlich schade, dass ich nicht über Woody Guthrie, die Anthology of American Folkmusic und die Blogosphäre/Semiosphäre reden konnte.

sehr schöner mini-essay. ausgehend von billers ESRA, endet mit der preisung der juristischen sprache als epische bewältigung wirrer wirklichkeit.

"Ich war in diesen Jahren nach 2001 durch Probleme meines eigenen Schreibens in ein größeres REALITÄTS-CHECK-Projekt geraten und hatte zunächst mit Politik und Geschichte angefangen. Geschichte wurde an der Universität gelehrt, frühe Neuzeit von Heinz Schilling. Und die Politik wurde damals von Gerhard Schröder vorgeführt, die Macht des Körpers und seiner Sprache im Raum.

So ging ich in den Bundestag zu den Debatten, ins Kanzleramt zu den Pressekonferenzen, und schaute mir die reale Wirklichkeit des politischen Betriebs und der Berichterstattung darüber an, das Ganze also des politisch-journalistischen Komplexes.

Ergebnis: in echt ist alles etwa tausend mal interessanter und komplizierter, als in der medial vermittelten Darstellung davon erkennbar wird. Was folgt daraus? Eigentlich nichts, objektiv gesehen. Für mich aber: weitermachen mit der Wirklichkeit, auch wenn vorerst kein direkt brauchbarer Text dabei entsteht." ...

"Von der LEKTÜRE von Esra war ich gleich ganz begeistert. Das ist genau so einfach und klar dahererzählt, wie jeder bisschen kompliziertere Mensch gerne schreiben würde. Die Sprache, die Szenen, die Bilder, man folgt und liest, lebt mit und denkt nach, und die Nichtbanalität wäre in die Stimmungen ausgelagert, in Brüche, in Untertöne von Melancholie, auch Irrsinn des Geschehens, und das Bild des Ganzen würde so verworren gleichzeitig und einleuchtend erscheinen, wie man es aus der wirklichen Realität des eigenen Lebens nur zu gut kennt. Und Bücher sind sehr selten so. Esra aber war so.

Obwohl ich das Buch so toll fand, war ich der Meinung, dass Maxim Biller damit IRRT. Sein Weltbild ist falsch. Seine Sicht auf das Leben ist fundamentalistischer, essenzialistischer Unsinn, sein Blick auf die anderen Menschen grotesk egoman, und seine Vorstellungen von Liebe und zuletzt auch von der Kunst sind für mich forciert banaler Kitsch.

Aber, bitte: wenn man auf der Basis von so vielen falschen Ideen so gute Bücher wie Esra schreiben kann, was sollte da noch falsch an falschen Ideen sein? Vielleicht ja doch nur ihre Kritik, hier also ich."

nach urlaub goetzblog rückwärts lesend. freut mich.

"Plötzlich glauben die Leute der Literatur wirklich daran, man könnte einfach nocheinmal wie damals die Geschichten von vorne nach hinten, eines nach den anderen so durch- und vorerzählen. Aber die Sprache hat in den vergangenen hundertfünfzig Jahren andere Nervositäten aufgebaut, andere Spezialismen entwickelt und einstmals selbstverständlich Gewusstes wirklich VERGESSEN, es ist verschwunden wie in der Malerei das Können, realistisch gegenständlich abbildenden Malens. So hat der Autor, der sich um das traditionelle Erzählen bemüht, gar keine lebendige eigene Sprache zur Verfügung. Nicht weil er sie selber nicht hat, sondern weil es sie wirklich gar nicht gibt."

ja. (aber delillo, manchmal. ok, der ist auch schon über 70.)

weil mediatope down ist, hier ein geistiger knoten, damit ich darauf zurückkomme: nathan rein über social software relations, twitter etc.

hier (note to self)

... nebenbei gerade geschriebenen satz über Web experience und "persona" getwittert, antwort bekommen, selbst gegoogelt und mit zwei interessanten und schweren post-strukturalen deutschen akademischen schriften aus Berlin davon gekommen:

Klemens Hippel, Pragmatische Fernsehtheorie (Diss.)
Holger Schulze (mediumflow), Intimität und Medialität (Habil. Preprint)

gespenster der vergangenheit. hineinlesend wieder der merkwürdige eindruck des akademischen diskurses, wo er auf hohem niveau probleme verhandelt, die mich nun wirklich sehr unmittelbar interessieren. ich kann mir nicht helfen: das ist tot. nicht die denkweise, nicht die gedanken selbst, aber die form des diskurses. es ist großartig, wenn das in spezialzirkeln funken springen lässt und dynamik in gang setzt, aber das ist immer noch zu wenig. die institution dahinter, die das früher im günstigsten fall vital und relevant sein ließ, ist verschwunden. gegenmodell: das Web als erbe der universität.

        

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma