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jurij m. lotman (R.I.P.)
die grenzen des textes sind die grenzen der welt

 
... versierte Web20erin laut SZ. aber eigentlich fand ich die kurzinhaltsangabe im radio zum siegertext ja abschreckend. so kunststückhaft. malorama via assotsiationsklimbim:

"und überhaupt finden ja alle zur zeit “befindlichkeit” ganz schrecklich [warum eigentlich? hey! ich mag befindlichkeit! ich möchte mir keinen von mir geschätzten roman ohne befindlichkeiten vorstellen. das problematische an befindlichkeiten ist nicht die befindlichkeit an sich, sondern die von den wenigsten autoren beherrschte literarische beschreibung derselben, ohne ins pathetisch-langweilig-vorhersehbare abzurutschen.]"

guter punkt: die zweischneidigkeit von befindlichkeitsliteratur. vielleicht aber die falsche opposition? befindlichkeit als etwas, das einen text existenziell grundiert, ist notwendig. eher so etwas wie weinbergers voice. problem ist ja immer dann, wenn befindlichkeit nicht werkzeug und waffe der erkenntnis ist und sich also nicht auf etwas anderes richtet. auch die beherrschte "literarische beschreibung derselben" wäre also nichts gutes.

erst jetzt mit verstand gesehen und als brillant erkannt: der flickr-stream von mausfabrick/assotsiatsionsklimbim.

Dieter Mersch, Paradoxien der Verkörperung, auf www.semiose.de: das richtige Thema und die richtige theorie, diskutierenswerte folgerungen: sollte eigentlich spannend sein. und doch komplett tot, weil dieser akademische diskurs selbst so museal ist. vollkommen vorbei. so 1980.

"Der Umstand kann auch so ausgedrückt werden: Was an Darstellungen interessiert ist, dass sie ihr Dargestelltes ver-körpern. Mit der Seite ihrer Ex-sistenz, ihres Erscheinens wird zugleich die Seite der Verkörperung relevant. Man könnte sagen: Verkörperungen bildet die eigentliche Arbeit der Darstellung. Mit ihr gelangt anderes in die Sicht als nur ihr Sinn, die Ordnungen ihres Bedeutens, nämlich deren nichtrepräsentierbare Präsentation. Hatte bereits Ernst Cassirer darauf hingewiesen, dass der Begriff der Repräsentation doppelsinnig anzuwenden sei, insofern er sich in die Bedeutung der Vorstellung oder Bezeichnung durch etwas anderes und der Darstellung in etwas anderem aufteilt, beruft sich die erste Verwendung des Ausdrucks auf die Negativität der Relation, die zweite jedoch auf die Medialität des Dargestellten, seine Körperlichkeit. Unter dem Thema der Verkörperung vereinen sich deshalb das Symbolische mit dem Medialen. Zugleich gehört zum Körper die Dimension des Phänomenalen, d.h. auch der Präsenz, des Sichzeigens. Das Thema ist also geeignet, von vornherein eine Komplexität und Verbindung zwischen den vielfältigsten Diskursen zu stiften, nämlich zwischen Semiotik, Phänomenologie und Medientheorie."

in diesen begriffen ("das performative") und figuren ausgedrückt sind auch denkwerte inhalte von vornherein irrelevant.

"Statt dessen weist die Unverzichtbarkeit des Performativen darauf, dass etwas den Mediatisierung und Technisierungen vorausgeht, etwas, das vor aller Gestaltung, Konstruktion oder Erfindung kommt, was als erste Geste immer schon im Spiel ist: die Setzung ihrer Ex-sistenz. Sie gibt deren Sein. Gewiss: Es gibt keine Präsenz, keinen Körper, keine Performativität ohne das Mediale, aber kein Zeichen, keine Verkörperung und kein Medium ist je der Geber ihres Ereignens."

eben nicht eben nicht eben nicht. das "primäre" ist *nicht* vorher da. es ist einfach das andere des sekundären, das auch "immer schon im spiel ist".der witz ist der kreislauf, den man als semiotischen verbrennungsmotor beschrieben muss.

"Nicht nur suchen die leeren Körper sich immer von neuem Zeichen und Bedeutungen – auch umgekehrt saugen die anscheinend leeren Zeichen der Medienkultur immer von neuem körperlich-materielle 'Wirklichkeit' an." (#) Die wieder als 'Rohstoff' für sekundäre Zeichenprozesse verwendet wird, und wieder, und wieder.

... da ist das zitat: "Text heißt Gewebe; aber während man dieses Gewebe bisher immer als ein Produkt, einen fertigen Schleier aufgefaßt hat, hinter dem sich, mehr oder weniger verborgen, der Sinn (die Wahrheit) aufhält, betonen wir jetzt bei dem Gewebe die generative Vorstellung, daß der Text durch ein ständiges Flechten entsteht und sich selbst bearbeitet; in diesem Gewebe - dieser Textur - verloren, löst sich das Subjekt auf wie eine Spinne, die selbst in die konstruktiven Sekretionen ihres Netzes aufginge" (Barthes, Die Lust am Text, 1986: 94).

Uwe Wirth, Wen kümmert´s wer spinnt? Gedanken zum Schreiben und Lesen im Hypertext (1999)

... in der krise sein. (Heinrich Böll)
dieses Blog ist versandet. digitales leben in der krise.

schreiben heißt, sein Leben vor sich hinstellen. (#)

Schreiben heißt Warten. (#)

Schreiben heißt, sich zu befreien. (www.magersucht.de)

Schreiben heisst ja, Fluchtlinien ziehen ... (#)

Schreiben heisst einige Prozesse geistig zu durchschreiten. (#)

Und Schreiben heißt, auf eine bestimmte Weise die Welt (das Buch) zerspalten und wieder zusammensetzen. (Barthes)

... wg. WM: den eigenen klinsmann-fußball-medien-aufsatz in Google gefunden, als ich mit "jurgen the german" nach englischen kommentaren über klinsmann suchte. mit link wieder nach oben in den eigenen digitalen lifestream* einspeisen.

da muss es gedanklich viel weiter gehen: das spiel mit primärem/sekundärem als zeichen-kraftwerk der medienkultur.

*"New software requires a new metaphor. Today's files, folders and desktops are obsolete. Desks and file cabinets are furniture; computers are machines. The traditional "Still Life with Icons and Menus" is obsolete, too. Information hits us constantly; we need a dynamic display that shows us information as it happens. I want one unified information stream — the electronic story of my life. I also want an actual family computer, which makes it simple and natural to share family information (photos, calendar notes, addresses, music, Web sites) and keep private information private. So every family member gets a customized view of the shared stream; anyone can tune into this information beam from any computer in the house. The stream flows. ... By glancing at the stream, I glance at my life."

... gerade erst gelesen.

... der eine clooney-film, good night and good luck, ist wunderschön. ein ästhetisch extrem durchkonstruierter konzept-filmclip, der die 50er jahre glorifiziert: ernsthafte gutaussehende bescheidene kluge und moralische menschen, in schwarzweiß. der style, die rhetorik. unfassbar, dass man so etwas aus echten jetzt-schauspielern machen kann.

... wieder gelesen. deutlichstes gefühl: die totale geistige sympathie, die da entsteht. solidarität. dass jemand das macht, diese bereiche überbrückt. dass man dahinter nicht zurück kann. dass ich erzählungen nicht lesen kann, so wie ich im TV keine Fiction mehr hören&sehen kann, aber diaristik-literatur immer gern, auch die schlechte. was wäre, wenn alle neuerscheinungen des jahres solche strenge diaristik wären, verschiedenste sorten davon: bessere welt.

erstmals im leben den deutschen Rolling Stone gekauft. markiert definitiv das überschreiten einer gesellschaftlichen altersgrenze. 15 seiten über die Fehlfarben-reunion-tournee. und brillante Oldies-CD zum Heft: Durutti Column, Scritti Politti, Throbbing Gristle, A Certain Ratio (Lieblingsband), Joy Division, Echo & the Bunnymen, 23 Skidoo, Shriekback, James.

11.-13. Mai 2006
Internationaler Bob Dylan-Kongress in Frankfurt am Main.
Eingeladen sind weltweit renommierte Experten aus verschiedenen Disziplinen, wie Stephen Scobie, Betsy Bowden und Michael Gray. Weitere Beiträge kommen unter anderem von Diedrich Diederichsen, Jean-Martin Büttner, Susan Neiman, Heinrich Detering, Klaus Theweleit und von den Initiatoren Axel Honneth, Peter Kemper und Richard Klein selbst. Am Ende große Bob-Dylan-Nacht, unter anderem mit Thomas Meinecke und FSK.

Eingehend behandelt der Kongress drei Themenbereiche:
I. Rockmusik als geschichtliche Erfahrung
II. Kulturindustrie als autonome Kunst
III. Verweigerung als Messianismus

... aus dem pool/loop-archiv, plus "archiv der 13".

        

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